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Infoabend zum HochwasserSo will Erftstadt bei einer Flut besser gerüstet sein

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Gut besucht war der Infoabend zum Hochwasser in der Aula des Lechenicher  Schulzentrums. 

Erftstadt – Tränen standen einer jungen Hauseigentümerin aus Lechenich in den Augen, als sie am Ende der städtischen Informationsveranstaltung zum Hochwasser- und Starkregenschutz am Donnerstagabend in der Aula des Schulzentrums erklärte: Abgesoffen sei sie bereits beim Hochwasser 2021.

Keine 24 Stunden habe dann beim Wiederaufbau im Sommer 2022 ihre neue Fußbodenheizung gelegen, als es zum Starkregenereignis gekommen sei. „Und ich bin wieder abgesoffen“, beklagte sie.

Eigenverantwortung der Hauseigentümer

Zuvor hatte Roland Klinkhammer, Leiter der Stadtwerke, auf die Eigenverantwortung der Hauseigentümer hingewiesen. Sie seien verpflichtet, Vorkehrungen zum Schutz gegen Hochwasser zu treffen.

„Ich hatte mehrere Experten bei mir zu Hause, aber es gibt keine Idee, die meinem Haus Schutz bieten kann“, erläuterte die junge Frau: Wenn es regne, habe sie Panik.

Wegen Klimawandel rasch handeln

„Wann kann endlich mit dem Bau der Schutzkonzepte begonnen werden“, fragen sich viele Bürger. Mit dem Wissen, dass es in Zukunft aufgrund des Klimawandels häufiger zu Starkregen und Dürre kommen kann, drängte Bürgermeisterin Carolin Weitzel darauf, rasch zu handeln.

Tatsächlich scheinen Überflutungen von Kellern und Straßenzügen nach Starkregen in den vergangenen Jahren in Erftstadt zuzunehmen. Einige Erftstädter vermuten, dass das Abwasserleistungssystem einfach zu eng und für den Regen- beziehungsweise Mischwasserabfluss nicht ausreichend sei.

In drei Jahren viermal Wasser im Keller

Ein Hauseigentümer aus Liblar berichtete, in drei Jahren viermal Wasser im Keller gehabt zu haben, ebenso wie seine Nachbarin. Das sei zuvor in vielen Jahrzehnten kaum passiert. Viele Fragen, ganz persönliche, aber auch allgemeine Art, hatten die Bürger beim Infoabend.

Teilweise ergaben sich aus Vorträgen Antworten darauf. Dr. Christian Gattke vom Erftverband stellte die aktuellen Ergebnisse zum interkommunalen Hochwasserschutzkonzept vor. 15 Kommunen und zwei Landkreise hätten sich dafür zusammengetan, berichtete er.

50 Standorte für Rückhaltebecken

Oberste Priorität der Schutzkonzepte sei, dass nichts gebaut oder verändert werde, was sich nachteilig auf andere Kommunen auswirken könne. Inzwischen habe man 50 Standorte für Rückhaltebecken ausgewählt.

Über den aktuellen Stand des kommunalen Hochwasserschutzes informierte Erftstadts Baudezernent Dirk Schulz. „Im Frühjahr 2023 können wir mit den Bürgerworkshops beginnen“, versprach er.

Förderanträge aus Erftstadt eingereicht

Die Förderanträge würden nun bei der Bezirksregierung eingereicht. Weil jedoch nicht in jedem Ort ein Workshop stattfinden könne, müssten Stadtteile zusammengefasst werden.

Der stellvertretende Feuerwehrleiter Dennis Hünseler gab einen Überblick zu Vorsorge- und Abwehr. Von ihm wollte ein Besucher wissen: „Bin ich heute sicherer als vor einem Jahr.“ Sehr bestimmt antwortete Hünseler: „Ja, wir sind deutlich sicherer.“ Aufgrund der jetzigen Planung werde deutlich früher als bisher alarmiert.

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Darüber hinaus soll festgelegt werden, wo Straßen und Zufahrten gesperrt und welche Gebiete als erste evakuiert werden. „Vergangenes Jahr hat es an Information und Kommunikation gefehlt“, erklärte er weiter. Aufbauend auf diesen Erfahrungen sei man dabei, den Informationsfluss zu verbessern. Das Gleiche gelte auch für den Rhein-Erft-Kreis. „Gerade testen wir, wie die Kommunikation bei Stromausfall möglich ist.“