Erftstadt-Bliesheim – Menschen, die ins Bliesheimer Neubaugebiet Lange Heide gezogen sind, um hier ihren Traum vom eigenen Haus im Grünen zu verwirklichen, stellt die Stadt auf eine sehr harte Geduldsprobe. Familie Zerressen beispielsweise, die an der Straße Am Kirschberg wohnt, wartet noch immer darauf, dass die Baustraße zu einer ordentlichen Straße ausgebaut wird.
Die Fläche ist mehr oder weniger befestigt, hier und da an den Rändern mit Schottersteinen aufgefüllt. Pfützen, Furchen und andere Unebenheiten finden sich an vielen Stellen im gesamten Wohngebiet.
Seit Jahren nichts passiert
Anwohner Pascal Zerressen berichtet, die Baustraße gebe es seit 2018. „Mitte 2019 sind wir hier eingezogen. Seither ist nichts passiert. Weder wurden die Straßen ausgebaut noch Lampen aufgestellt.“
Straßenbeleuchtung gebe es nur an einigen wenigen Stellen, die Standorte der Lampen sei aber nur provisorisch, berichtet Zerressen, der übrigens vielen Eishockeyfans als erfolgreicher Sportler bekannt sein dürfte.
Für Ausbau in Bliesheim längst bezahlt
Was Zerressen und andere Anwohner fuchst ist die Tatsache, dass die Bürger den Ausbau längst bezahlt haben. „Zugesagt wurde den Bürger, dass bei 75 Prozent Vermarktung der Grundstücke der Straßenendausbau erfolgt. 2020 sollte damit begonnen werden. Doch es passierte nichts“, beklagt Zerressen.
Betroffene setzten sich mit der Stadtverwaltung in Verbindung, Schreiben wurden verfasst, Telefonate geführt. Doch zum Erfolg führte das alles nicht. Dabei herrsche dringender Handlungsbedarf, betonen die Bliesheimer.
Anwohner wurden Monat für Monat vertröstet
„Die Autos parken überall, da Parkplätze ja nicht ausgewiesen sind. Die Lage hier ist nicht nur für Fußgänger, insbesondere Kinder, sondern auch Fahrradfahrer gefährlich“, betont Anwohnerin Daniela Jung.
Die Stadtverwaltung habe die Anwohner Monat für Monat vertröstet. In diesem Jahr hätten sich Mitarbeiter der Stadt immerhin vor Ort umgeschaut. „Sie waren verwundert, wie düster es hier ist“, berichtet Zerressen.
Bürger zweifeln Aussagen an
Dass technische Unklarheiten den Ausbau derart verzögern könnten, zweifeln die Bürger an. „Es gab ja eine Planung als Grundlage für den Straßenbau, Vermesser waren hier unterwegs“, erläutert Anwohner Zerressen.
Nicht nur die Unfallgefahr mache den Bürgern Sorgen, erläutert Anwohnerin Sonja Bünder. „Wir fahren uns hier die Autoreifen kaputt. Außerdem werden die Hausfassaden und Fenster vom aufgewirbelten Staub verschmutzt, denn eine Straßenreinigung gibt es hier wegen der Baustraßen nicht. Jeder kehrt hier vor seiner eigenen Haustür“, führt sie aus.
Bei Starkregen läuft Wasser auf Grundstücke
Bei Starkregen laufe das Wasser auf die Grundstücke, da die Gullys höher liegen als die Baustraße. Den Bürgern sei klar, dass nach der Flutkatastrophe und wegen Corona viel Arbeit in der Stadt zu erledigen gewesen sei, betont Pascal Zerressen.
Doch es solle auch klar sein, dass nicht zuletzt wegen der enorm steigenden Rohstoffpreise der Ausbau im Neubaugebiet von Jahr zu Jahr teurer werde, gibt Daniela Jung zu bedenken. „Wir warten auf ein klares Startzeichen, wann es mit dem Ausbau hier endlich losgeht“, sagt Neubürger Zerressen.
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Die Stadtverwaltung teilt auf Anfrage dieser Zeitung nun mit, dass die Straßenbeleuchtung noch vor dem Winter installiert werde. Der Ausbau der Straße erfolge im ersten Quartal 2023. Die Verzögerungen bei der Fertigstellung des Baugebietes hätten personelle Gründe in der Verwaltung. Der neue Technische Beigeordnete habe sich bereits des Themas angenommen. Die Stadt habe auch in Gesprächen mit den Anwohnern zugesagt, den Ausbau zügig abzuschließen.