Erftstadt-Ahrem – „Das ist wie Balsam für meine Seele.“ Andrea Breskes Satz kam aus tiefstem Herzen. Nach etwa zehn Wochen Zwangspause konnte sie am Montag ihren Salon wieder aufschließen. „Wir haben uns alle sehr auf unsere Kunden gefreut“, betonte sie auch stellvertretend für ihr Team. Kaum beschreiben könne sie, wie gut es sich anfühle, endlich wieder richtig arbeiten zu dürfen.
Breskes Salon vibrierte geradezu vor Freude. Das ganze Team und alle Kunden waren allerbester Laune. „Auch ich habe diesen Tag regelrecht herbeigesehnt“, sagte Simone Zimmer (38). Zum Nachfärben komme sie gewöhnlich alle sechs Wochen.
Auch Petra Preis (56) bestätigte: „Das ist ein superschönes Gefühl, wieder hier sein zu dürfen und sich die Haare schön machen zu lassen.“ Schon seit fast 30 Jahren komme sie normalerweise alle sechs bis acht Wochen vorbei. Jetzt hoffe sie inständig, dass auch sie bald ihr Modegeschäft in Liblar wieder öffnen dürfe. Doch erst einmal freue sie sich mit den Friseurinnen und Friseuren und allen, die so lange auf einen frischen Haarschnitt hätten warten müssen.
„Die Monate des Shutdowns waren für mich als Unternehmerin alles andere als Urlaub“, berichtete Breske. Tagsüber, aber oft auch nachts habe sie grübeln müssen und sich Gedanken um die Zukunft und ihren Friseursalon gemacht.
„Die Öffnungen der Friseurgeschäfte waren jetzt zwingend notwendig“, sagte die Friseurmeisterin. Auch für ihre vier Mitarbeiterinnen und ihre Kundinnen und Kunden habe sich die Zeit der geschlossenen Türen lang hingezogen. Das zeigt sich auch bei einem Blick in Breskes Terminbuch. „Wir sind schon jetzt bis in den April hinein fast ausgebucht“, sagte die Friseurmeisterin.
Schon vor zwei Wochen habe sie zunächst unter Vorbehalt wieder Termine vergeben. „Es gab aber auch noch zurückliegende offene Termine, die wegen des Shutdowns im Dezember nicht mehr wahrgenommen werden konnten“, berichtete Breske. Diese Kunden hätte sie alle angerufen, um ihnen jetzt neue Termine zu geben. Am Montag riefen dann viele Kundinnen und Kunden in der Hoffnung auf einen schnellen Termin bei ihr an.
Friseure in Rhein-Erft: Tragen der medizinischen Maske ist Pflicht
Und durch die Bank weg werde alles gebucht, von der klassischen Dauerwelle, über Haarfärbungen, Strähnchen und Waschen, Schneiden und Föhnen. Angst, dass sie oder ihre Mitarbeiterinnen sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus infizieren könnten, habe sie nicht. „Unser Hygienekonzept ist nach wie vor sicher und so auch von der Stadt genehmigt“, sagte sie. Das Tragen der medizinischen Maske sei Pflicht und Platz habe sie reichlich. „Zwischen jedem Frisiertisch können wir Abstände von zwei bis drei Meter einhalten“, berichtete die Geschäftsfrau.