Erftstadt-Liblar – Noch sind die Ermittler des Staatsschutzes auf der Suche nach der Person, die am Dienstag mit E-Mails Schüler, Eltern und Lehrer des Schulzentrums in Liblar in Angst und Schrecken versetzt hat. Am Morgen, an dem eigentlich Abiturklausuren im Fach Mathematik für Grund- und Leistungskurse geschrieben werden sollten, war vor Schulbeginn eine Droh-Mail im Sekretariat des Gymnasiums eingegangen.
Wie diese Redaktion nun erfahren hat, soll es sich dabei um eine Bombendrohung gehandelt haben. In der Mail soll der Absender geschrieben haben, dass er den Sprengstoff selbst gebastelt habe und dass eine gewisse Menge des Sprengstoffs bereits in der Schule deponiert sei. Auch soll in dem Schreiben von einem Blutbad die Rede sein, das angerichtet werden soll. Weiterhin war von Schülern die Rede, die „geopfert“ werden sollen.
Erftstädter Schulen geräumt: E-Mail wurde wohl aus dem Ausland verschickt
Ermittlungen sollen ergeben haben, dass die Mail über einen ausländischen Server geschickt wurde – vermutlich aus der Schweiz. Die Beamten an der Einsatzstelle gingen davon aus, dass sich der Täter in der Nähe der Schule aufgehalten habe und die Geschehnisse beobachten konnte. Denn erst, als die Schüler vom Gebäudetrakt des Gymnasiums zur benachbarten Realschule gebracht wurden, ging eine weitere Droh-Mail ein, diesmal im Sekretariat der Realschule.
„Das Kollegium und ich sind betroffen über das Geschehene und was Ihren Kindern und somit auch Ihnen widerfahren ist. Wir können das, was passiert ist, leider nicht ungeschehen machen, aber wir tun alles, damit Ihre Kinder durch Unterstützungsangebote schnell und sicher wieder in den Schulalltag zurückfinden können“, hatte Alexandra Tiesarzik, Leiterin des Gymnasiums, den Eltern in einem per Mail versandten Informationsschreiben mitgeteilt. Die Schulleiterin berichtet ebenfalls, dass die Droh-Mail an einen Teil des Kollegiums geschickt worden sei.
Polizei nimmt Schülerinnen und Schülern die Handys ab
Um nach den Geschehnissen wieder besser in den Schulalltag zurückkehren zu können, seien durch Kollegen des Krisen- und Beratungsteams vor Ort Gesprächsangebote sowie eine telefonische Erreichbarkeit des schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Erft-Kreises organisiert worden. Schülerinnen und Schüler, denen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Dienstag das Handy abgenommen wurde, um möglicherweise Daten mit Hinweisen auf den Täter zu finden, konnten sich ihre Geräte am Freitag in der Schule wieder abholen.
Am heutigen Freitag wurden wieder regulär Abiturklausuren geschrieben, die nächsten werden am Montag geschrieben.