Am Wochenende ziehen im Rhein-Erft-Kreis wieder Sternsinger von Haus zu Haus – mittlerweile wollen immer weniger mitmachen.
Von Haus zu Haus ziehenSo bereiten sich Brühler Kinder und Jugendliche aufs Sternsingen vor
Jonathan und Anton (beide neun Jahre alt) waren am Donnerstagmorgen kurz nach 9 Uhr die ersten Jungen, die in die Kirche St. Heinrich kamen. Dort hatten Mechthild Pfingstmann, Daniela Ockenfels und Steffi Veith den Aussendungsgottesdienst für die Sternsinger vorbereitet. Kurz vor 9.30 Uhr war das Team komplett. Sieben Kinder und Jugendliche waren gekommen, um die Tradition der Sternsinger im Brühler Westen fortzusetzen.
„Die Teilnahme ist ja nicht verpflichtend, sondern völlig freiwillig“, berichtet Pfingstmann. So wie ihre beiden Kolleginnen Ockenfels und Veith bringt sie sich ehrenamtlich in das Leben der Pfarrgemeinde ein. Und dazu zählen auch die Vorbereitungen der Aktion und das Begleiten der Sternsinger. Schon kurz nach 8 Uhr am Morgen hatten sie die Sterne, Kronen, Turbane und Sammeldosen bereitgelegt, ebenso die Liederzettel und den Segensspruch, den die Sternsinger an jeder Tür aufsagen.
Der Wortgottesdienst bezog die Kinder und Jugendlichen mit ein. Sie lasen die Fürbitten vor und einige Passagen zu dem Spendenzweck. „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ lautet das Aktionsmotto der Sternsinger in diesem Jahr. „Das bedeutet, dass 2024 der respektvolle Umgang mit Mensch und Tier im Mittelpunkt steht“, schreibt die Aktion Dreikönigssingen der katholischen Kirche in Brühl in ihrem Flyer „Mach mit“. „
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Brühler Jugendlicher ist sich sich: „Sternsingen gehört dazu“
Sternsingen macht Spaß“, wirbt Jonathan für das Ehrenamt. Ihm sei es dabei auch wichtig, etwas Gutes für die Kinder und für die Natur in der Welt und in Amazonien zu tun. „Und mit Freunden ist es noch mal so schön“, ergänzt Anton (neun Jahre). Die meisten Menschen seien sehr freundlich zu ihnen. „Viele warten schon auf uns und freuen sich sichtlich, wenn wir sie besuchen“, berichtet Franziska Ockenfels (14).
Von Kindesbeinen an zählt sie zum festen Team der Sternsinger im Brühler Westen. „Ich denke, dass es vielen Menschen auch sehr wichtig ist, dass die Sternsinger an ihrer Haustür klingeln“, sagt sie. Sie habe in den vergangenen Jahren oft erlebt, dass die Anwohner sie und die Gruppe sogar ins Haus gebeten und ihnen ihre Krippe gezeigt hätten.
„Die Sternsingeraktion ist wichtig“, findet auch Leander Witwicki (14). Seit fünf Jahren ist er dabei, wenn sich die Sternsinger in den ersten Tagen des neuen Jahres auf den Weg machen. Er findet das Gemeinschaftserlebnis gut. „Es geht mir aber auch darum, die Tradition fortzusetzen“, sagt er. Außerdem sei die Aktion ein Teil der Kirche, das einfach dazugehöre.
Sternsingen in Brühl: Geld für eine gute Sache und Süßigkeiten
In der Gemeinschaft unterwegs sein zu können motiviert auch Niko Rahßkopff (14) jedes Jahr auf Neue, sich einen der bunten Ponchos umzuhängen und als Sternsinger mit der goldenen Krone auf dem Kopf loszuziehen. „Wir sammeln ja Geld für eine wirklich gute Sache“, erklärt er. „Und wir bekommen auch immer ziemlich viele Süßigkeiten“, weiß Jakob. Manchmal sei der ganze Bollerwagen voll. „Aber es wird immer schwerer, Kinder und Jugendliche für die Aktion zu begeistern“, merkt Pfingstmann an.
Im vergangenen Jahr seien noch rund 20 Sternsinger im Brühler Westen unterwegs gewesen. „Meisten teilen sich die Kinder und Jugendlichen so ein, dass vormittags ein ganz anderes Team unterwegs ist als am Nachmittag. In Brühl, aber auch im gesamten Rhein-Erft-Kreis sind in diesen Tagen die Sternsinger unterwegs. Und jedem bringen sie den Segen: „Christus segne dieses Haus“ – Christus mansionem benedicat – Caspar, Melchior und Balthasar.