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Konzert im BahnhofKasalla bringt Brühler ins Schwitzen

Lesezeit 4 Minuten

Frontmann Bastian Campmann forderte die Brühler immer wieder zum Mitsingen auf.

Brühl – Plötzlich steht die ganze Band vorne am Rand der Bühne. „Ihr habt uns heute Abend schon eure Hände und eure Stimme geliehen. Jetzt brauchen wir mal eure Ohren“, erklärt der Sänger und schon fangen die fünf Jungs a cappella an „Immer noch do“ zu singen. Und mit ihnen der gesamte Biergarten. Es ist wahrscheinlich der schönste Moment und das Highlight dieses Abends.

Die kölsche Band Kasalla spielte am Freitagabend im Biergarten des Kaiserbahnhofs in Brühl und brachte die Zuschauer ordentlich zum Schwitzen. Es wurde geschunkelt, getanzt und gesprungen. Immer wieder forderten die fünf Jungs ihr Publikum auf, mitzumachen. Und das setzte das nur zu gerne in die Tat um.

Vorgruppe von Pink

Dabei wurde jedes Lied vom Publikum textsicher mitgesungen, egal, ob es sich um alte Klassiker wie „Pirate“ handelte, womit sie den Abend begonnen hatten oder der „Stadt met K“, was auch in Brühl gut ankam oder neue Songs wie „Mer sin eins“, was den Abschluss des Konzerts bildete.

Die Band, die die Woche davor noch vor 45.000 Zuschauern als Vorband von Pink in Gelsenkirchen aufgetreten war, spielte in Brühl vor knapp 900 Menschen.

900 Besucher kamen zum Kasalla-Konzert im Brühler Bahnhof.

„Es ist verrückt, dass man bei so vielen Leuten heute von einem kleinen Konzert spricht. Wir wissen noch, wie wir geguckt haben, als da zum ersten Mal 200 Menschen standen“, erinnerte sich Bastian Campmann, der Sänger der Band, lachend. „Aber wir spielen vor dieser Größe sehr gerne, es ist persönlicher. Auf der Bühne haben wir direkten Kontakt mit den Menschen, wir bekommen ihre Reaktion sofort mit.“

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Brühl ist für den Frontmann keine unbekannte Stadt. „Ich habe Bekannte, schon fast Verwandte, hier wohnen und kenne deswegen sogar mehr als das Phantasialand“, berichtete Campmann.

Dass die Band Humor hat, zeigte sie auch auf der Bühne. Die Lacher waren Campmann sicher, als dieser herausgefunden hatte, dass der Bahnhof nicht nur eine Gaststätte ist, sondern auch noch seinen eigentlichen Zweck erfüllt: „Was, hier fahren immer noch Züge?“

Bernd, das Akkordeon

Auch sonst nehmen sich die Fünf nicht allzu ernst, was sie unter Beweis stellten, als sie „Bernd“ vorstellten – das Akkordeon, das mit ihnen auf Tour war: „Wir haben euch heute jemanden mitgebracht. Das ist Bernd. Bernd wäre gerne Gangster-Rapper geworden, aber dafür hat es nicht gereicht.“ Und schon stimmte die Band mit Bernd „Lecker Lecker“ an und die Menge machte mit.

So ziemlich jedes Kasalla-Konzert besucht

Gute zwei Stunden lang begeisterte Kasalla die Besucher jeden Alters. Unter den 900 Zuhörern waren nicht nur Brühler, sondern auch aus Köln und Umgebung waren Fans angereist. Für einige war es das erste Konzert, für andere, wie Valentina und ihre vier Freundinnen, ungefähr das 300. „Ich kann nicht mehr zählen, wir haben so ziemlich jedes Konzert der Band besucht. Aber die Atmosphäre hier im Biergarten bei dem Wetter ist super“, sagte die junge Frau begeistert.

Tim Forschbach, der zusammen mit seinem Bruder Kai Eigentümer des Kaiserbahnhofs ist, freute sich: „Der Biergarten hier eignet sich hervorragend für sowas und da wir gute Kontakte zu der Brauerei Gaffel haben, haben wir da mal nachgefragt. Kasalla ist Partnerband von Gaffel und damit war es fest.“

Zukünftig wollen die beiden Brüder einmal im Jahr ein Biergartenkonzert mit wechselnden kölschen Künstlern veranstalten. Und auch für die Band war es ein schönes „Erstes Date in Brühl“, wie sie es nannten.

Das nächste Highlight ist auch schon in der Planung: „Wir freuen uns schon sehr auf unser Stadionkonzert am 13. Juni 2020. Im Moment sammeln wir dafür alle bescheuerten Ideen, die uns einfallen und gucken dann mal, was wir davon umsetzten können. Auf jeden Fall wird es aber fünf aufgeregte Typen auf der Bühne geben“, versprach Campmann. Auf neue Songs und viel Bekanntes in neuer Art dürfen die Fans sich aber freuen. Und ein neues Album soll auch noch kommen.