Bergheim-Oberaußem – Die CDU Bergheim hat eine neue Vorsitzende. Kirsten Wildschrey-Just ist am Dienstagabend mit 57 von 59 gültigen Stimmen im Bürgerhaus Oberaußem zur Nachfolgerin von Helmut Paul gewählt worden. Wildschrey-Just war zuvor stellvertretende Vorsitzende, Paul hat den Stadtverband fast zwölf Jahre lang geführt. Anderen Kandidaten für den Posten gab es nicht.
Wildschrey-Just lebt und arbeitet als selbstständige Grafikdesignerin in Quadrath-Ichendorf. Wie sie in ihrer Bewerbungsrede ausführte, verbinde sie aber vieles auch mit anderen Bergheimer Stadtteilen. So habe sie auch in Niederaußem und Bergheim gewohnt, aufgewachsen sei sie in Zieverich.
Bergheimer CDU: „Festgeldkonto wie der FC Bayern"
„Ich bin froh“, sagte die neue Vorsitzende sichtlich glücklich unmittelbar nach der Wahl, bei der sie knapp 97 Prozent Zustimmung erfahren hat. Der Vorstand habe sie einstimmig vorgeschlagen, auch habe man ihr im Vorfeld eine positive Stimmung unter den Mitgliedern vermittelt, sodass das Ergebnis dann nicht mehr ganz überraschend gekommen sei. Wildschrey-Just will jetzt mit ihrem neuen Team durchstarten.
Dazu gehören auch zwei neue Stellvertreter. Die Versammlung, auf der auch der Bundestagsabgeordnete Georg Kippels und die Landtagsabgeordnete Romina Plonsker von ihrer Arbeit berichteten, wählte Patrik de Vos aus Oberaußem und Christian Karaschinski, Fraktionsvorsitzender und Ortsbürgermeister von Bergheim. Geschäftsführer der CDU ist Stefan Dannert, Niklas Wischkony sein Stellvertreter. Schatzmeister bleibt Heinrich Flamm, der den Mitgliedern von einer positiven Lage berichtete. Paul sagte augenzwinkernd: „Wir haben ein Festgeldkonto wie der FC Bayern.“ Flamms Stellvertreter ist Franz-Peter Rieken. Das Team komplettieren die Beisitzer Frank Amenda, Achim Hermes, Anne Keller, Hans-Jürgen Knabben, Heiko Möller, Marion Möller, Achim Mörs, Monika Naumann, Ulla Philippi, Joachim Seifer, Jennifer Szeyffert und André Wantke. Maria Pfordt ist Mitgliederbeauftragte der Bergheimer CDU.
„Bergheim ist keine CDU-Stadt"
Wehmut angesichts seines Abschieds als Stadtverbandschef empfinde er nicht, sagte Paul am Rande der Veranstaltung. „Ich bleibe ja dabei.“ Neben seinem Stadtratsmandat behält er auch seinen Sitz im Kreistag. „Und nach zwölf Jahren ist es auch mal an der Zeit, Jüngere ranzulassen“, sagte der 66-Jährige. Die Mitglieder dankten ihm nach seiner letzten Rede als Vorsitzender, indem sie sich Beifall klatschend von ihren Plätzen erhoben.
„Bergheim ist keine CDU-Stadt“, sagte Paul in seiner Abschiedsrede. Denn man habe zwar die jüngste Kommunalwahl mit 48 Prozent gewonnen und satte 22 Sitze im Stadtrat, aber das sei nicht in Stein gemeißelt. Einen Seitenhieb auf die zerstrittenen Bergheimer Sozialdemokraten konnte sich Paul nicht verkneifen: Entwicklungen wie in der SPD, die sich selbst demontiere, müsse man vermeiden.
Paul blickte zurück auf Projekte, die er mit vorangetrieben hat: die Rhein-Erft-S-Bahn und den Ausbau des Pendlerparkplatzes in Weiden-West. Er blickte aber auch auf solche Projekte zurück, die nicht geklappt haben, zum Beispiel eine Veranstaltungshalle zwischen Bergheim, Kerpen und Frechen.
„Es war mir eine Ehre als Vorsitzender, ich habe meine Pflicht getan zum Wohle von Bergheim und der CDU“, verabschiedete sich Helmut Paul bei seinen Parteikolleginnen und -kollegen.