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Diamanthochzeit in BergheimDie ersten, die kamen, und die letzten, die gingen

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Roswitha und Karl-Heinz Kersteke feiern Diamanthochzeit.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Obwohl sie in Pommern in der Nähe von Stettin nur 30 Kilometer voneinander entfernt lebten, lernten sich Karl-Heinz und Roswitha Kesterke erst nach der Übersiedlung nach Baesweiler kennen. Da beider Familien sich aus der alten Heimat kannten, trafen sie sich gelegentlich. Aber erst beim Maitanz 1959 kamen sie einander näher, heirateten gut zwei Jahre später und feiern heute Diamanthochzeit.

Roswitha Kesterke (78) kam als 14-Jährige nach Baesweiler und arbeitete später unter anderem beim Schokoladenfabrikanten Trumpf. „Aber nicht lange. Dann kam das erste Kind“, sagt die Jubilarin. Danach kümmerte sie sich um die Kinder und den Haushalt.

Er fand Arbeit beim Martinswerk in Bergheim

Karl-Heinz Kesterke (85) fand schnell Arbeit beim Martinswerk, wo er 33 Jahre lang im Schichtdienst, zuletzt als Schichtführer im Firmenkraftwerk, tätig war. 1995 ging er in den Vorruhestand.

Nach der Hochzeit zog das Paar an die Ahestraße (früher Wiesenstraße) in Quadrath-Ichendorf, 1976 kaufte die Familie ein Haus am Iltisweg, wo sie bis heute lebt. Drei Kinder, drei Enkel und zwei Urenkel gehören heute zur Familie.

Bergheimer Paar verbringt mehrere Monate im Wohnwagen

Nach dem Eintritt in den Ruhestand wurde Camping das große Hobby. Mehrere Monate im Jahr verbringt das Paar seit 25 Jahren im Wohnwagen auf einem festen Campingplatz in Schönberg bei Laboe an der Ostsee, wohin Karl-Heinz Kesterke bis heute mit dem Auto fährt.

„Mein Hobby ist Hausfrau“, sagt Roswitha Kesterke bestimmt. „Und ich erledige mit dem Fahrrad die Einkäufe“, sagt ihr Mann. Auch das Frühstück ist seine Aufgabe als „guter Hausmann“, wie sie betont. „Rentner ist mein großes Hobby“, sagt Karl-Heinz Kesterke.

Sie kennen ihre Macken

Sie sagt: „Er war immer fleißig und hat die Löhnung immer vollständig zu Hause abgeliefert. Er ist der ruhigere von uns beiden. Wir sind aneinander gewöhnt und kennen unsere Macken.“

Er sagt: „Sie hat immer das letzte Wort und ist ein bisschen frech. Aber daran habe ich mich längst gewöhnt. Wenn es mal nicht so ist, frage ich sie, ob sie krank ist. Sie ist eine wunderbare Köchin.“ (ftz)

Beide gingen gern zum Tanzen aus. „Wir waren bei örtlichen Tanzveranstaltungen stets die ersten, die kamen, und die letzten, die gingen“, schildern sie gut gelaunt die vergangenen Zeiten. Am Vereinsleben teilzunehmen, sei wegen der Schichtarbeit kaum möglich gewesen, sagt der Jubilar. So ging seine Frau viele Jahre lang allein zum Kegeln.

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Ob es mit Feiern etwas wird, steht noch in den Sternen. „Man kann ja kaum planen, was man in den nächsten Tagen noch darf“, beklagen beide die Beschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt.