Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Vor dem Familienbetrieb Di Prima nippen viele am Espresso, greifen bei Käsepröbchen mit toskanischem Pecorino und Primo Sale zu, kosten Reisbällchen gefüllt mit Ragout und Mozzarella, sogenannte Arancini, oder probieren von der selbst gemachten italienischen Bratwurst.
Nach 15 Jahren Pause startete Pietro Di Prima mit seiner Tochter Silvana den italienischen Spezialitätenladen neu, und beide nutzen am Sonntag die Gelegenheit, alte Kunden wieder- und neue hinzu zu gewinnen.
Einen neuen Anlauf macht auch der Handel-, Handwerk und Gewerbeverein des Ortes. Drei Jahre lang pausierten die Geschäftsleute, jetzt laden sie auf der Köln-Aachener-Straße wie in früheren Jahren zum Straßenmarkt und öffnen ihre Geschäfte.
„Wir sind glücklich, fast alle Ladenbesitzer beim verkaufsoffenen Sonntag dabei zu haben“, sagt Katrin Kiethe, die Kassiererin der HHG. Immerhin habe sich die Zahl der Leerstände reduziert, Blumenhändler, Familie Di Prima und das neue Eiscafé Lorenzo Marizia hätten Lücken gefüllt. Nur die Zahl der Aussteller sei noch bescheiden, denn die Entscheidung, den Straßenmarkt zu veranstaltet, sei nach der Neuwahl des HHG-Vorstandes im März kurzfristig getroffen worden, ein neuer Stamm an Händlern befinde sich erst im Aufbau, sagt Kiethe.
In erster Linie gehe es darum zu zeigen, welche Geschäfte im Ort vertreten seien und was sie leisteten. „Das wissen viele Neuzugezogene nicht“, sagt Kiethe.
Beim Blick in die Geschäfte zeigt sich am Sonntag, dass die Rechnung aufgeht. Viele Kunden finden sich in den Räumen von Optiker, Hörgeräteakustiker, der Apotheke oder dem Fahrradhändler wieder. Mode bieten die Friseurin mit einer Abteilung für Damenbekleidung oder ein Geschäft für Liebhaber des Military-Look. In Sachen Haarverlängerung, Perücken, Schmuck und Schönheitspflege zeigt sich die Afrikanerin Konde Mangoyo als Expertin. Einige neue Kunden habe sie im Geschäft begrüßen können, sagt Mangoyo.
Der 1. FC Quadrath-Ichendorf lädt zur Kinderolympiade ein und die Erftmariechen, die Tanzgruppe der KG Fidel 15, wirbt neue Tänzerinnen an. „Wir müssen in Quadrath das Vereinsleben stärken und die Kinder von PC, Handy und Spielekonsolen wegholen“, ist die Tänzerin Sophie Heinen überzeugt. Um Kinder und Jugendliche geht es auch den Sozialarbeitern des Streetmobils. Michael Völkle und Nina Trumm haben Skateboards ausgepackt und suchen nach Teilnehmern für den Bergheimer Filmwettbewerb „Klappe auf“. Unter dem Titel „Irgendwie anders“ drehe sich dieses Jahr alles um „interkulturelle Arbeiten“, sagt Völkle. Kostenlose Workshops für angehende Schauspieler und Kameraleute gebe es ab der ersten Ferienwoche im Rathaus.
