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Nach jahrelangem StillstandBahnhofsuhr von Quadrath-Ichendorf läuft wieder

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Das Bahnhofsgebäude in Quadrath-Ichendorf aus Backstein wurde 1928 gebaut. Aus diesem Jahr stammt auch die Uhr.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Seit sie im vergangenen September wieder feierlich eingeweiht wurde, läuft die alte Uhr mit dem schicken Holzrahmen am Bahnhofsgebäude in Quadrath-Ichendorf wieder. Zuvor war sie immer mal wieder stehen geblieben.

Im Jahr 1928 wurde das Bahnhofsgebäude erbaut, seit dem gibt es auch die Uhr. „Sie lief jahrelang ununterbrochen durch“, erklärt Peter Keuthmann. Er war Mitglied im inzwischen aufgelösten Verein Bürger für Quadrath-Ichendorf, die sich auch um die Uhr gekümmert haben. Der Zeitmesser sei mit einer Stelle in Frankfurt verbunden gewesen, berichtet er weiter, wahrscheinlich über ein Kabel. Mitte der 90er-Jahre sei der Bahnhof dann stillgelegt worden, und damit lief auch erst mal die Uhr nicht mehr.

Bürger kümmerten sich um die Wiederbelebung

Im Rahmen des Projekts „Bürger machen Stadt“, Anfang der 2010er-Jahre, stand die Zukunft des Bahnhofsgebäudes und somit auch der Uhr auf der Agenda der Bergheimer. Denn die Stadt, so Keuthmann, habe das Gebäude verkaufen wollen. Die Gespräche hätten sich jedoch wieder zerschlagen. Es habe Arbeitsgruppen gegeben. Und die Bürger in diesen Gruppen waren sich einig: „So kann es nicht weitergehen“, sagt Keuthmann. Der Bahnhof müsse erhalten bleiben.

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Der Verein Bürger für Quadrath-Ichendorf nahm sich der Thematik an und baute am Bahnhofsgebäude wieder alles auf. Aber die Uhr lief immer noch nicht. Inzwischen hatte sie bestimmt zehn Jahre gestanden, schätzt Keuthmann. Die Kabelleitung war wohl gekappt. Gerald Klein schaffte es 2014 jedoch, sie für kurze Zeit wieder ans Laufen zu bringen.

Peter Keuthmann und Harald Bous (rechts) haben die Bahnhofsuhr wieder in Gang gebracht.

Reparatur dauerte zwei Tage

In diesem Jahr hat die städtische Entwicklungsgesellschaft EG BM den Bahnhof als Kultur- und Integrationsbahnhof belebt. Da wollte man auch die Stationsuhr wieder in Gang setzen.

Geschafft haben das schließlich Gerald Klein und der Quadrath-Ichendorfer Harald Bous. Zwei Tage haben sie dafür gebraucht. „Wir sind eben Techniker“, sagt Bous. „Nachdem wir die Uhr ans Laufen gebracht hatten, kam ich später am Tag wieder vorbei und sie lief nicht mehr.“ Harald Bous vermutet, dass Staub im alten Gebäude dazu geführt hätte, dass Teile des Uhrwerks verharzt wären. Doch nun läuft die alte Stationsuhr endlich wieder und sie soll sich künftig sogar selbstständig auf Sommer- und Winterzeit umstellen.