Bergheim – Die Arbeiten an den Häusern für die Unterbringung von Flüchtlingen gehen voran und liegen im Plan. Die ersten zehn Häuser an der Heerstraße stehen kurz vor der Fertigstellung und sollen Mitte September bezugsfertig sein. „Wir liegen im Plan“, sagt Michael Robens vom Fachbereich Stadtentwicklung im Rathaus.
Insgesamt sind 61 Häuser im Bau: Außer dem Projekt an der Heerstraße gibt es noch Baustellen in Oberaußem an der Abts-Acker-Straße (zehn Häuser), in Quadrath-Ichendorf an der Rote-Kreuz-Straße (14 Häuser) und in Niederaußem an der Oberaußemer Straße unweit des Oberaußemer Fußballstadions (27 Häuser). Hier entsteht Platz für bis zu 610 Flüchtlinge – da jedes Haus über rund 120 Quadratmeter verfügt, sind das pro Flüchtling also im Schnitt zwölf Quadratmeter. Da sind Gemeinschaftsflächen schon mit eingerechnet. „Die Unterbringung erfolgt in fünf Doppelzimmern pro Haus, Gemeinschaftsräume sind im Erdgeschoss“, sagt Robens.
Die Häuser an der Abts-Acker-Straße werden Ende Oktober fertig, die Häuser in Quadrath-Ichendorf Ende des Jahres. Und der größte Komplex in Niederaußem soll im dritten Quartal 2017 komplett fertig sein. Die Gesamtkosten liegen bei zwölf Millionen Euro, wobei die NRW-Bank sehr günstige Konditionen bietet. 2,5 Millionen Euro etwa gibt es als Tilgungszuschuss geschenkt, in den ersten zehn Jahren sind keine Zinsen fällig, und in der Restlaufzeit beträgt der feste Zins 0,5 Prozent.
Weitere Bauprojekte sind derzeit nicht konkret in Planung. Seit Jahresbeginn liegen die Flüchtlingszahlen in der Kreisstadt stabil bei etwa 740. Kalkulationen, wonach zum Jahresende rund 2500 Flüchtlinge nach Bergheim kommen könnten, erfüllten sich nicht. „Wir haben im Moment keinen Druck“, sagt Beigeordneter Klaus-Hermann Rössler. „Seit Jahresbeginn hatten wir keine Zuweisungen mehr.“ Die seien auch erst im November wieder zu erwarten, da der Stadt Bergheim noch immer wegen der vom Land Nordrhein-Westfalen eingerichteten und schon geschlossenen Unterkunft am Kraftwerk sowie der dortigen Registrierungsstelle Flüchtlinge angerechnet würden.
„Nun beginnt die Hauptarbeit“, sagt Rössler. Die Flüchtlinge müssten integriert und in Arbeit gebracht werden. „Die Bereitschaft ist bei den meisten da.“ Bei Menschen aus Syrien oder dem Irak müsse man davon ausgehen, dass sie überhaupt keine Perspektive hätten, in ihre Heimat zurückzukehren.