Bedburg – Die Stadt Bedburg will in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen RWE Renewables zu einem der großen Anbieter von Strom aus erneuerbaren Energien aufsteigen. Nach einem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses wird sowohl die Erweiterung des bestehenden Windparks Königshoven als auch eine Photovoltaikfläche an der Autobahn 44 im Nordwesten der Stadt geplant.
Der Windpark, der gerade erst um fünf auf dann 26 Windräder erweitert wird, hat sich in den vergangenen Jahren als Goldgrube für die Stadt entwickelt, die an der Betreibergesellschaft beteiligt ist. So hat er im vorigen Jahr rund 3,8 Millionen Euro in die Stadtkasse gespült. „Auf der insgesamt 248 Hektar großen Fläche des Plangebietes könnten dann weitere zehn Windkraftanlagen mit einer möglichen Leistung von 66 Megawatt entstehen“, teilt die Stadt Bedburg mit.
Bedburg bald größter Windpark in NRW
Allein diese Leistung würde einen erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Windpark im Münsterland als größten Windpark in Nordrhein-Westfalen ablösen. Und: „Würde man die Leistung der bestehenden Windenergieanlagen auf den rekultivierten Flächen des Stadtgebietes hinzusummieren, hätte ein solcher Windpark sogar das Potenzial zu den zehn größten deutschen Onshore-Windparks zu gehören.“
Das Unternehmen RWE Renewables plant zudem auf einer Fläche von rund 21 Hektar eine Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeichers für die Zwischenspeicherung des erzeugten Stroms. Die Anlage soll sich an die Autobahn 44 schmiegen: Laut Erneuerbarem Energiegesetz muss eine solche Anlage in einem Abstand zwischen 15 und 200 Metern zur Autobahnfahrbahn liegen.
Die Bedburger Grünen haben beantragt, dass solche Photovoltaik-Anlagen in Bedburg auf landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden – und zwar in Kombination mit dem Ackerbau. Die Stadtverwaltung solle ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Es sei eine „optimale Lösung, die Überbauung von landwirtschaftlichen Flächen mit Photovoltaik so durchzuführen, dass diese noch landwirtschaftlich nutzbar sind“, sagt Fraktionsvorsitzender Jochen vom Berg.
Er verweist auf ein Eckpunktepapier von drei Bundesministerien, in dem auch die Förderung für solche sogenannten Agri-PV-Anlagen in Aussicht gestellt wird. Die gemeinsame Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und zur Photovoltaik-Stromerzeugung sollten zur Bedingung gemacht werden.