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RückblickRösrath macht Fortschritte bei Bauprojekten – Bürgerinitiativen bringen die Stadt voran

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Vor dem Kirchengebäude mit Glockenturm und Kreuz über dem Eingang steht rechts ein Baum.

Die evangelische Christuskirche in Rösrath-Forsbach soll einem Seniorenheim weichen.

Auf ein unruhiges Jahr in der Politik kann Rösrath zurückblicken. Bei der Stadtentwicklung gab es Fortschritte, bürgerschaftliche Initiativen brachten die Stadt voran.

Stadtverwaltung Nach Unstimmigkeiten zwischen Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) und dem Ersten Beigeordneten Ulrich Kowalewski (CDU) sorgte eine monatelange Erkrankung Kowalewskis ab Mitte Februar für Aufsehen. Mitte Juni beantragte er die Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit, seit dem 1. November ist er im Ruhestand. Die Neuausschreibung der Stelle erfolgte am Jahresende. Unterdessen konnte die Stadt vakante Fachbereichsleitungsstellen besetzen. Im April wurde die neue Technische Beigeordnete Bianca Lorenz einstimmig gewählt, im Oktober trat sie ihren Dienst an.

Rückhalt der Bürgermeisterin bei den Grünen war begrenzt

Kommunalpolitik In dem Bündnis zwischen CDU und Grünen im Stadtrat knirschte es sehr. In Sachfragen stimmten sie immer wieder unterschiedlich ab, es zeichneten sich neue Mehrheiten ab. Der Kooperationsrat von CDU und Grünen tagte über Monate nicht. Die CDU wollte den Vorrat an Gemeinsamkeiten überprüfen. Sie zeigte auch Distanz zu Bürgermeisterin Schulze, der CDU-Vorsitzende Daniel Schiffbauer nannte sie in einem Brief an die Parteimitglieder „völlig ungeeignet“ für ihr Amt.

Auch Schulzes Rückhalt bei den Grünen war begrenzt: Nach ihrer Ankündigung vom August, bei der Kommunalwahl 2025 erneut zu kandidieren, sagte der Grünen-Vorsitzende Andreas Vivarelli, die Parteimitglieder würden in einem „demokratischen Prozess“ über „einen Kandidaten oder eine Kandidatin“ entscheiden.

Kritik gab es immer wieder an der Kommunikation durch die Verwaltung, Ratsmitglieder fühlten sich nicht ausreichend informiert (siehe Interview). Nach Kritik am Wahlverfahren, bei dem keine Nein-Stimmen möglich waren, musste die im Juni im Stadtrat erfolgte Wahl von zwei stellvertretenden Bürgermeistern im August wiederholt werden.

Kirchengemeinde will Christuskirche aufgeben

Stadtentwicklung Bei Sachthemen ging es voran. Für mehr Wohnraum sorgen sollen der beschlossene Bebauungsplan Sülzufer-West und der kurz vor der Verabschiedung stehende Bebauungsplan Altvolberger Wiese. Beim Audit Hochwasser der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) erhielt die Stadt eine relativ gute Bewertung.

Die nach dem Audit formulierten Vorschläge zur Vorsorge sind binnen sechs Jahren umzusetzen. Eine große Veränderung des Stadtbilds ist in Forsbach anvisiert: Die Evangelische Gemeinde will die Christuskirche und das Gemeindezentrum aufgeben, auf dem Grundstück soll das Wöllner-Stift ein Seniorenheim bauen, das auch weitere Wohnformen, ein Café und einen Veranstaltungsraum bieten soll.

Bauarbeiten am Gymnasium kamen wenig voran

Zukunftsprojekte Beim Glasfaserausbau, der im Ortsteil Rösrath schon 2022 anlief, gab es im März auch für Hoffnungsthal grünes Licht. Im April folgte Kleineichen. Sorgenkind bleibt Forsbach. Nach Angaben des Unternehmens Novanetz wird die Vorvermarktung ausgewertet, ein Beratungsangebot besteht weiter bis Ende März. Großen Erfolg hatte die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft im Frühjahr.

Zu einer Infoveranstaltung im Juni kamen rund 400 Interessierte. Im August war die „Bürger-Energie Rösrath“ auf über 300 Mitglieder und ein Kapital von rund 450 000 Euro gewachsen. Auch eine bürgerschaftliche Initiative, die aus dem Geschichtsverein kam, war erfolgreich: Im Oktober wurden die ersten „Stolpersteine“ verlegt, die an Rösrather NS-Opfer erinnern.

Die Bauarbeiten am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum dagegen kamen in der ersten Jahreshälfte wenig voran. Inzwischen hat die Stadt angekündigt, die aktuellen Bauabschnitte bis zum Start des nächsten Schuljahrs abzuschließen.

Geflüchtete Die Flüchtlingszahl wuchs weiter, die Plätze in Unterkünften wurden knapp. Im Herbst mussten Geflüchtete wochenlang in Zelten unterkommen. Im Dezember beschloss der Stadtrat eine Container-Unterkunft mit 72 Plätzen in der Brander Straße.