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„Artenschutz-Sensation“Am Sülzufer in Rösrath sind Biber unterwegs

Lesezeit 2 Minuten
Ein Biber nagt einen Baum an.

Am Sülzufer in Rösrath ist ein Biber aktiv. Eine Wildkamera hielt das bei Nacht im Bild fest.

Es gibt Fraßspuren und Fotos, die beweisen, dass der Biber zurück in Rösrath ist.

Im Sülztal in Rösrath sind neuerdings Biber unterwegs, das ist durch angenagte Bäume und auch Fotos einer Wildkamera belegt. Ralf Huckriede von Hegering Rösrath-Sülztal in der Kreisjägerschaft spricht von einer „Artenschutz-Sensation“. Wie Huckriede feststellt, war der Biber hierzulande fast ausgestorben, er habe sich „nur dank konsequenter Schutzmaßnahmen“ wieder deutlich vermehren und ausbreiten können. „Sein Siegeszug hat ihn nun sogar bis an die Sülz in Rösrath gebracht“, zeigt sich Huckriede beeindruckt.

Aufmerksam auf die Biber wurden Helga und Franz Josef Lohmar, die auch im Hegering Rösrath-Sülztal aktiv sind. Fraßspuren an mehreren Bäumen an der Sülz legten nahe, dass Biber am Werk waren. Daher installierten sie an dem Uferstreifen mit den angenagten Bäumen eine Wildkamera. Und diese lieferte jetzt Fotos, auf denen ein Biber zu sehen ist, auf einigen Bildern waren es sogar zwei. Auch die Fraßspuren sind typisch für Biber.

Biber könnten sich in Rösrath ansiedeln

Was sich daraus weiter ergibt, ist offen. Es ist nicht klar, ob die Biber in Rösrath nur auf einem Erkundungsausflug waren oder ob sie sich am Sülzufer ansiedeln und sogar Nachwuchs bekommen werden. Huckriede stellt sich jedenfalls darauf ein: „Die Wahrscheinlichkeit ist schon groß, dass sie sich da ansiedeln wollen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung.

Welchen Platz sie in diesem Fall für einen Bau wählen würden, sei schwer zu sagen, so Franz Josef Lohmar. Um einen Bau anzulegen, bräuchten die Tiere einen relativ konstanten Wasserstand, weil der Eingang stets unter Wasser liege, erklärt der Jäger. Dazu könnten die Biber entweder die Sülz aufstauen oder eine Stelle oberhalb eines Wehrs wählen, wo der Wasserstand dauerhaft relativ hoch ist.

Biber schaden der Forstwirtschaft nicht

Ein großer forstwirtschaftlicher Schaden ist durch die Aktivität von Bibern nicht zu erwarten, so Huckriede. Ein angenagter Baum werde „wohl noch forstlich verwertbar“ sein – nach einer aus Sicherheitsgründen erforderlichen Fällung. Biber könnten sich aber auch für Obstbäume interessieren oder sich auch über Zuckerrüben hermachen, die anderswo in der Region angebaut werden. Naturinteressierte können jedenfalls mit einem „imposanten Tier“ mit rund 25 Kilogramm Gewicht und einer Körperlänge von bis zu 1,30 Metern in ihrer Nachbarschaft rechnen.

Dass die Eheleute Lohmar auf die Biber aufmerksam wurden, ergab sich durch ihre Aktivitäten an der Sülz. Als Jäger und engagierte Naturschützer bemühten sie sich dort seit langem um die Vergrämung von Kormoranen. Ziel ist, Fische vor Kormoranfraß zu schützen und die letzten Bestände der Äschen und anderer Fischarten zu retten.