Rösrath – Auf dem Weg zu einer korrigierten Abflugroute über dem Königsforst gibt es Fortschritte. Wie aus der Fluglärmkommission des Flughafens Köln/Bonn verlautet, hat sie eine Veränderung der Route auf den Weg gebracht. Diese soll lärmgeplagte Anwohner vor allem in Kleineichen und Forsbach entlasten. Rösrather Fluglärmgegner und die Stadt Rösrath dringen auf eine solche Korrektur.
Bei einem Treffen Anfang August, bei dem die Verantwortlichen von Deutscher Flugsicherung (DFS), Bezirksregierung und Flughafen mit Vertretern Rösraths berieten, verständigten sich die Beteiligten auf Korrekturen im Sinne der Rösrather Seite. Grundsätzlich teilen sie das Ziel, die bis Juni 2019 maßgebliche Königsforstroute wiederherzustellen – aufgrund internationaler Vorgaben ist dies aber mit einem neuen technischen Verfahren zu erreichen, an eine Lösung müssen sich die Beteiligten herantasten.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit dem Beschluss der Fluglärmkommission ist nun ein wichtiger Schritt auf diesem Weg erfolgt. Die Kommission lehnte zwar zunächst einen Antrag der Stadt Rösrath zur Korrektur der Abflugroute ab, danach akzeptierte sie aber einen leicht veränderten Vorschlag, der die Interessen der Anwohner in Rath-Heumar etwas stärker berücksichtigt: So sollen leichtere Flugzeuge eine etwas engere Kurve über dem Königsforst fliegen, sie sollen etwa gleichen Abstand zu Köln-Rath und zu Kleineichen halten, wie schon bis Juni 2019 – momentan kommen sie deutlich näher an Kleineichen heran.
Laut Experten sind die leichteren Flugzeuge für die seit Mitte 2019 höhere Lärmbelastung in Kleineichen und Forsbach verantwortlich, während schwerere Maschinen in etwa die Mitte über dem Königsforst treffen, was Anwohner auf beiden Seiten gleich belastet.
Absegnung im Januar 2021
Nach ihrem Beschluss hat die Fluglärmkommission eine Empfehlung an die DFS abgegeben, die diese dem Vernehmen nach akzeptiert und an das Bundesamt für Flugsicherung weitergegeben hat. Eine Umsetzung des Beschlusses ist somit zu erwarten, das Verfahren der Behörde wird aber offenbar noch Monate dauern. Insider rechnen damit, dass das Bundesamt den Antrag im Januar 2021 absegnet und im Februar eine Veränderung der Abflugroute erfolgt. Danach sind die praktischen Ergebnisse der veränderten Vorgaben zu prüfen. Das heißt: Es ist zu prüfen, ob die Flugzeuge wirklich die gewünschte mittlere Route über dem Königsforst erreichen.
Falls nicht, sind die Vorgaben erneut zu korrigieren, das Verfahren muss von vorn beginnen. Dass die Vorgaben weiter anzupassen sind, ist offenbar zu erwarten, ihre Wirkung ist schlicht auszuprobieren. Bernhard Meiners von der Interessengemeinschaft Fluglärmschutz Kleineichen zeigt sich daher vorläufig zufrieden mit dem eingeleiteten Verfahren: „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es muss aber noch nachjustiert werden.“