Er ist ein Vollprofi und das haben sich wohl viele ehemalige Gäste für den Bleifelder Hof gewünscht. Fast ein halbes Jahr stand das Lokal leer. Ein Unbekannter in der Region ist er auch schon längst nicht mehr: Tarsem „Jonny“ Singh hat am Donnerstag die Traditionsgaststätte im kleinen Höhendorf auf dem Lüderich neu eröffnet.

Noch bis vor Kurzem kannten ihn Gastrokenner als den Chef des „Halfenhof“ in Forsbach und der „Forsbacher Mühle“ am Rand des Königsforstes. Die „Mühle“ hat er aufgegeben, die komplette Mannschaft mit nach Bleifeld genommen, den „Halfenhof“ an Verwandte übergeben. In Köln-Rath betreibt er weiterhin ein Ristorante und ein Eiscafé.

Rösrath: Auch das Konzept im Bleifelder Hof ist neu

Nicht nur das Team, auch das Konzept bringt er vom Königsforst hoch nach Bleifeld. Hochwertiges argentinisches Rindfleisch verarbeitet er zu diversen Steak-Variationen, es gibt eine Auswahl an Schnitzelgerichten, Fischspezialitäten, Pasta und Pizza.

Ein Steinofen für die Pizza glüht schon in der Küche, doch Singh will mehr. Er plant, einen fast eine Tonne schweren Steinofen im hinteren Bereich des Lokals aufzustellen. Das Problem: Der Pizzagigant passt weder durch Tür noch Fenster.

„Ich will, dass die Menschen sehen, wie die Pizza gemacht wird. Vielleicht müssen wir ihn zerlegen und hier drin neu aufbauen.“ Eine kleine Auswahl an Gerichten aus seiner indischen Heimat steht auch auf der Karte.

Vor über 30 Jahren kam der heute gut deutschsprechende 50-Jährige nach Bergisch Gladbach-Refrath, begann 1993 dort seine Gastrokarriere als Angestellter im Steakhaus „La Venta“. Weitere Stationen waren das Eiscafé in Hoffnungsthal, das Lokal in Rath, 2011 Übernahme des „Halfenhof“, 2016 dann „Forsbacher Mühle.“ „Gastronomie liegt mir im Blut“, sagt er.

Die Küche im „Bleifelder Hof“ hat er neu einrichten lassen, die Wände sind frisch gestrichen, ein paar Verschönerungsarbeiten erledigt. Das Lokal war in den vergangenen Jahren bei Bleifeldern, Ausflüglern und Gästen aus der Region stets beliebt.

Trotz Personalmangel und Inflation

Gastronomen in Rhein-Berg freuen sich über viele Gäste

Von

Niklas Pinner

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Es hat aber in den letzten vier Jahren eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 2018 übernahm ein ambitionierter Gastronom aus Engelskirchen den „Bleifelder Hof“, machte aber aus gesundheitlichen Gründen nur ein Jahr. Corona und die Lockdowns vermiesten dann dem darauffolgenden Damen-Trio das Geschäft und die Lust auf Gastronomie. Ein eher unglücklich agierender Landsmann von „Jonny“ Singh gab im Sommer 2022 auf.

„Bleifelder Hof“: montags ab 13 Uhr (ohne warme Küche), dienstags bis sonntags 11 bis 22 Uhr durchgehende Küche.