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FluglärmRösraths Lärmaktionsplan stößt immer wieder auf Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Ein Flugzeug landet.

Der Fluglärm wird laut Verein zu wenig berücksichtigt.

Der Verein Lebenswertes Sülztal kritisiert unter anderem die unzureichende öffentliche Beteiligung.

Die Kritik am Entwurf für einen neuen Lärmaktionsplan, den die Stadtverwaltung vorgelegt hat, hält an. Nach der Debatte im Ausschuss für Bau, Landschaft und Vergabe vom Februar meldet sich der Verein Lebenswertes Sülztal nun mit einer detaillierten Stellungnahme zu Wort.

Er sieht schwerwiegende Mängel bei den von der Stadt verwendeten Daten, diese führten dazu, dass den tatsächlichen hohen Lärmbelastungen in Teilen der Stadt nicht ausreichend Rechnung getragen werde. Außerdem fordert der Verein, „begrenzte Tempolimits“ auf den Hauptverkehrsstraßen in den Ortszentren von Rösrath, Forsbach und Hoffnungsthal zu prüfen.

Zahlen aus dem Jahr 2019 nutzen

Bei den verwendeten Daten bemängelt der Verein unter anderem, dass die herangezogenen Zahlen zum Straßenverkehr aus dem Corona-Jahr 2021 wegen der besonderen Situation während der Pandemie nicht geeignet seien. Es sollten besser Zahlen aus dem Jahr 2019 genutzt werden, das empfehle auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv). Damit müsste aus Sicht des Vereins weiterhin auch die Bergische Landstraße im nördlichen Hoffnungsthal als stark lärmbelastet betrachtet werden und in der Lärmkartierung verbleiben.

Nicht angemessen gewürdigt werde im Entwurf der Stadtverwaltung auch die Fluglärmbelastung in Rambrücken. Dort müssten „die vielen besonders lauten Einzellärmereignisse“ über Rambrücken stärker beachtet werden, erklärt Heiner Mersmann vom Vereinsvorstand. Damit dürfe Rambrücken auch nicht aus der Nachtschutzzone herausgenommen werden.

Öffentlichkeit nicht genug in Lärmaktionsplan einbezogen

Schließlich kritisiert der Verein Lebenswertes Sülztal auch die unzureichende Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Aktualisierung des Lärmaktionsplans, der 2018 erstmals vorgelegt wurde und nun – nach fünf Jahren – zu überarbeiten ist. Dabei sieht sich die Stadtverwaltung unter Zeitdruck, weil sie die neue Fassung des Lärmaktionsplans bis zum 18. Juli vorlegen muss. Der Verein dagegen empfiehlt, einen Aufschub für den Abgabetermin des Lärmaktionsplans zu beantragen und ein sachkundiges Planungsbüro mit der Erarbeitung zu beauftragen.

Auch die Stadtratsfraktion ZLR sieht große Mängel bei den von der Stadtverwaltung verwendeten Daten und kritisiert, dass „substanzielle Maßnahmen“ zur Lärmminderung fehlten. Auch ZLR regt daher an, ein Fachbüro zu beauftragen.