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KonsequenzenSV Bergisch Gladbach 09 Trainer Mike Wunderlich tritt zurück – auch Co-Trainer geht

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Mittelrheinliga
SV09  FC Hennef 
Trainer Mike Wunderlich.

Mittelrheinliga SV09 FC Hennef Trainer Mike Wunderlich.

Diesen Schritt haben Fans und der 09-Vorstand befürchtet.

Das Unheil nahm bereits vor Wochen seinen Lauf. Schon nach dem unsäglichen 1:1 daheim gegen den damaligen Letzten FC Hennef und nachdem zuvor ebenfalls nur 1:1 gegen Schafhausen daheim gespielt wurde, sagte Mike Wunderlich, der Cheftrainer des Fußball-Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09, dass nun seine Geduld erschöpft sei und künftig nur noch spielt, wer auf dem Platz das Herz in der Hand hat, mit Einstellung und Leidenschaft zu Werke geht.

Nach dieser Ankündigung folgte das Pokalfinale, das sensationell gegen den Bezirksligisten TV Hoffnungsthal 0:1 verloren wurde. In der Meisterschaftsrunde folgten ein 1:3 bei SC Fortuna Köln II und jetzt ein 1:3 gegen den FC Wegberg-Beeck. Zu befürchten stand, dass der Trainer hieraus Konsequenzen zieht. Und jetzt ist es so weit. Cheftrainer Mike Wunderlich legte sein Amt nieder und auch sein Co-Trainer Andreas Dreiner hört auf.

SV 09 braucht neue Impulse

„Wir haben alles versucht, glauben aber, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht“, sagt Mike Wunderlich: „Das tut sehr weh, da mir der Verein und die ganze Mannschaft ans Herz gewachsen sind.“ Mit Andreas Dreiner kehrt ein „Urgestein“ SV 09 den Rücken. Er war, bevor er seine Trainertätigkeit aufnahm, als Spieler Herzstück der Abwehr. Andreas Dreiner: „Das ist für mich natürlich eine ganz schwere Entscheidung gewesen, da ich so lange im Verein war und daran hänge.“

„Wir bedauern den Schritt von Mike und Andy sehr und hätten gerne mit ihnen weitergearbeitet“, drückt Präsident Lutz Urbach die Stimmung des Vorstandsteams mit KD Becker, Dennis Bickenbach und Alex Schiele aus: „Sportlich und menschlich ist der Abschied ein großer Verlust für unseren Verein. Wir sind uns sicher, dass sich der Erfolg bald wieder eingestellt hätte.“

Sportdirektor stellt sich hinter Trainer-Team

Dieser Auffassung ist auch Sportdirektor Chris Schlösser, der nun interimsmäßig die Mannschaft coacht, bis neue Trainer gefunden wurden: „Ich respektiere den Schritt von Mike und Andy. Aber es lag nicht an den Trainern, dass wir momentan unseren Ansprüchen hinterherlaufen. Aus dieser schweren Phase wären wir gemeinsam wieder heraus gekommen.“ Als das Trainerteam in der Kabine die Mannschaft über seine Entscheidung informierte, sei es sehr emotional gewesen, berichtet er. Einige Spieler hätten Tränen in den Augen gehabt.

Neben dem Coachen der Mannschaft steht für den Sportdirektor auch die Nachfolger-Suche für Wunderlich und Dreiner an. Diese soll in aller Ruhe erfolgen: „Einen Schnellschuss wird es nicht geben.“ Gleich am Sonntag wartet mit der Partie beim überragenden Aufsteiger Teutonia Weiden, der zuletzt beim Tabellenführer Bonner SC siegte und Zweiter ist, eine immens schwere Aufgabe.

Beide Trainer hinterlassen große Lücken. Mike Wunderlich kam mit einer herausragenden Vita als Spieler von FC Viktoria Köln, erzielte in über 600 Spielen 270 Tore, spielte unter anderem für die Zweitligisten FSV Frankfurt am Bornheimer Hang und für den 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion. In seiner ersten Aufgabe als Cheftrainer brillierte er durch sportliche Kompetenz und riesiges Engagement. Andreas Dreiner darf getrost als 09-Legende bezeichnet werden, spielte mit zwei kurzen Unterbrechungen seit der F-Jugend für 09, war bei den Senioren unverzichtbarer Stammspieler in der Defensive, wurde Co-Trainer zunächst unter Helge Hohl und später Stefan Müller, von dem er das Amt des Cheftrainers in der Saison 2022/23 übernahm.

„Mike Wunderlich und Andy Dreiner sind immer ganz herzlich willkommen und bleiben Teil der 09-Familie“, sagt Pressesprecher Alex Schiele.