Rhein-Berg – Am Freitagmittag geht die ersehnte Nachricht im Kreishaus ein: Nächste Woche soll der erste Impfstoff von Astra-Zeneca in Rhein-Berg eintreffen. Das bestätigte Kreissprecherin Birgit Bär am Nachmittag auf Anfrage.
Damit kann das Impfzentrum im Untergeschoss der Rhein-Berg-Galerie nicht nur am Montag mit der Impfung der mit einem Termin versorgten Über-80-Jährigen starten (Impfstoff: Biontech/Pfizer), sondern im Laufe der Woche auch die planmäßige Impfung von Mitarbeitenden in Rettungsdienst und mobilen Pflegediensten begonnen werden. Sie gehören ebenso wie die Über-80-Jährigen in die Gruppe höchster Priorität der bundesweit vorgegebenen Impfreihenfolge.
Wichtige Fragen rund um den Start des Impfzentrums:
Wer kann am Montag im Impfzentrum im Untergeschoss der Rhein-Berg-Galerie in der Gladbacher Stadtmitte geimpft werden?
Ausschließlich Über-80-Jährige, die einen Impftermin haben. Ohne den bestätigten Termin, einen Personalausweis zur Überprüfung der Identität des Impflings und Impfpass ist keine Impfung möglich. Im Laufe der Woche sollen dann – sobald der angekündigte Astra-Zeneca-Impfstoff eingetroffen ist – auch Mitarbeiter von Rettungsdienst und mobilen Pflegediensten geimpft werden können. Sie würden noch informiert, sobald man wisse, wann der Impfstoff in welcher Menge vor Ort zur Verfügung stehe, so Kreissprecherin Birgit Bär auf Nachfrage. Ab 14 Uhr hat das Impfzentrum für die Über-80-Jährigen mit vorher vereinbartem Impftermin geöffnet, von 19 bis 20 Uhr sollen dann mobile Pflegedienste und Rettungsdienstmitarbeiter geimpft werden.
Warum werden mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff nicht weitere Über-80-Jährige geimpft, damit diese schneller ihren Impfschutz erhalten?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat den Impfstoff lediglich für Jüngere empfohlen, da für ältere Menschen nicht genügend Testergebnisse vorlagen. Deshalb werden mit ihm lediglich Personen unter 65 Jahren geimpft.
Welchen Impfstoff erhalten die Über-80-Jährigen, die ab Montag im Impfzentrum geimpft werden?
Sie werden mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff geimpft, der bereits bei den Impfungen in den Senioren- und Pflegeheimen zum Einsatz gekommen ist.
Was ist mit dem dritten bislang zugelassenen Impfstoff von Moderna?
Er ist nach Auskunft des Kreises bislang lediglich in Krankenhäusern den dort besonders gefährdeten Mitarbeitenden geimpft worden.
Was können Über-80-Jährige unternehmen, die noch keinen Impftermin haben?
Nach Auskunft der verantwortlichen Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), kann man es nur immer wieder telefonisch unter (0800) 116 117 01 (täglich 8 bis 22 Uhr) oder im Internet unter www.116117.de versuchen. Weitere Termine würden nach und nach freigeschaltet. Genaue Tage oder Uhrzeiten nennt die KVNO nicht. Nur soviel: Sobald das Land neue Impfstofflieferungen bestätige, würden jeweils auch weitere Termine freigeschaltet. Nach Informationen dieser Zeitung werden mittlerweile Termine für Mai vergeben.
Wann wird sich die Impfstoffversorgung verbessern, um täglich mehr Personen im Impfzentrum impfen zu können?
Die Impfstoff-Verfügbarkeit solle sich „allgemein im zweiten Quartal“ verbessern, kündigt Christopher Schneider von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein an.
Wie erreicht man das Impfzentrum, wenn man einen Impftermin erhalten hat?
Die Rhein-Berg-Galerie, in deren Untergeschoss das Impfzentrum in den Räumen des ehemaligen Elektronikmarkts Saturn eingerichtet wurde, verfügt über ein Parkhaus, dessen Zufahrt sich an der Stationsstraße befindet. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Stationsstraße befinden sich der Busbahnhof und der S-Bahnhof in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte. Von den Eingängen der Rhein-Berg-Galerie im Erdgeschoss ist das Impfzentrum im Untergeschoss ebenso wie von den Parkdecks in den oberen Stockwerken über Rolltreppen, mehrere Aufzüge sowie ein separates Treppenhaus zu erreichen.
Impfzentrum in Zahlen
180
Impfungen werden laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein nach derzeitiger Planung während des Februars im Impfzentrum Bergisch Gladbach pro Tag stattfinden.
960
Impfungen pro Tag wären im ersten Ausbaustand des Impfzentrums pro Tag möglich, in einer zweiten Stufe sogar 1920 pro Tag. Dafür fehlt es aber derzeit noch an Impfstoff.
6
Stunden hat das Impfzentrum zunächst geöffnet, von 14 bis 20 Uhr, an sieben Tagen die Woche. Wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, sollen die Öffnungszeiten ausgedehnt werden.
14
Mediziner hat die Kassenärztliche Vereinigung an der Anmeldung sowie beim eigentlichen Impfen im Einsatz. Weitere 16 Mitarbeiter kommen von Kreis, DRK und Johanniter-Unfall-Hilfe. (wg)
Was muss man zum vorab vereinbarten Impftermin mitbringen?
Die Terminbestätigung, den Personalausweis, um die Identität des Impflings zu überprüfen, sowie den Impfpass.
Wie läuft die Impfung im Impfzentrum ab?
Nach Empfang und Anmeldung im von einem Sicherheitsdienst geschützten Eingangsbereich, haben die Impflinge im Wartebereich die Gelegenheit, sich noch einmal genauer über die Corona-Schutzimpfung zu informieren. Dort erhalten sie auch den Einwilligungsbogen, sofern dieser nicht schon per Post zugegangen ist.
Die Impfung selbst wird in einem abgeschirmten Bereich durch geschultes medizinisches Personal durchgeführt. Der Impfstoff wird – wie bei der Grippeschutzimpfung in den Oberarm gespritzt, die Einstichstelle mit einem Pflaster abgedeckt. Anschließend werden die Impflinge gebeten, sich zur Nachbeobachtung noch 30 Minuten in einem gesonderten Wartebereich unter medizinischer Beobachtung aufzuhalten, um Komplikationen auszuschließen.
Ist man nach der ersten Impfung gegen Corona bereits geschützt?
Nein, damit die Corona-Schutzimpfung ihre volle Wirksamkeit entfaltet, ist eine zweite Impfung erforderlich. Der Termin dafür wird bereits mit der ersten Terminvereinbarung vergeben. Auch der zweite Termin findet im Impfzentrum statt.