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Nach der Wahl hoch gepokertKommentar zur CDU in Rhein-Berg nach der Bundestagswahl

Lesezeit 2 Minuten
Pakendorf und Tebroke 270921

Dr. Hermann-Josef Tebroke mit Uwe Pakendorf nach der Bundestagswahl.

Rhein-Berg – Auch wenn manche Beobachter angesichts der zwischenzeitlichen Umfrage-Talfahrt der Union bereits das Direktmandat der CDU Rhein-Berg im Deutschen Bundestag gefährdet sahen – am Ende verteidigte es Mandatsinhaber und Ex-Landrat Hermann-Josef Tebroke doch klar.

Und auch, dass FDP-Bundesparteichef Christian Lindner, Grünen-Direktkandidat Maik Außendorf und AfD-Politiker Dr. Harald Weyel wie geplant über die Landeslisten ihrer Parteien ins Parlament ziehen beziehungsweise dort bleiben, überraschte kaum jemanden. Was aber am Rande der Wahlnachlese der CDU abging, dürfte Zündstoff für die nächsten Wochen, wenn nicht Monate liefern.

Streit zwischen Pakendorf und Reul

CDU-Kreisparteichef Uwe Pakendorf fordert NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) offen bei der Bewerbung um die Direktkandidatur in Rhein-Berg für die Landtagswahl im kommenden Jahr heraus.

Das politische Schwergewicht Reul, mit hohen Zustimmungswerten in der Bevölkerung, hatte vorige Woche sein Interesse an einer Kandidatur in seinem Heimatwahlkreis angemeldet und wird nun vom Kreisvorsitzenden auf die Landesliste verwiesen. Mit dem Hinweis, dass es einer Zäsur, „junger und auch weiblicher Kandidaten“ bedürfe.

Pakendorfs Vorschlag könnte politisches Kamikaze werden

Auch wenn Weggefährten Pakendorfs den Vorschlag des Kreisparteichefs spontan als „mutigen Schritt“ begrüßten, fragten sich andere verwirrt, wie bei solch einer Kampfkandidatur wohl die Basis entscheiden wird.

Ein politisches Schwergewicht wie den Innenminister herauszufordern, ohne einen Alternativvorschlag vorab mit ihm besprochen zu haben, kann schnell auch als politisches Kamikaze enden. Dann hätte Pakendorf nicht nur Reul als Zugpferd verspielt, sondern am Ende auch noch sich selbst herauskatapultiert. Im Schatten der Bundestagswahl hat er für die nächste Wahl hoch gepokert.