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NachfolgeEs gibt noch keine Bewerber für Kürtens Bürgermeisterposten

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Bürgermeister Willi Heider

Bürgermeister Willi Heider amtiert in Kürten seit 2014. Dieses Foto entstand im letzten Advent

Die Kürtener Parteien brauchen noch Zeit für die Suche nach ihren Bürgermeisterkandidaten.

Kürten ist idyllisch, die Gemeinde hat Wiesen, Fachwerk und Wälder, schöne Weiler, viele aktive Vereine, eine Talsperre, viel Tradition und ein schmuckes Rathaus im Ortskern. Will denn niemand ab Herbst 2025 Bürgermeister in Kürten werden? Fast sieht es so aus, denn die Parteien nehmen sich Zeit.

Dass Amtsinhaber Willi Heider(66) bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 aus Altersgründen nicht mehr antritt, hatte er schon zu Beginn seiner zweiten Amtszeit 2020 öffentlichkeitswirksam geäußert. Viel Zeit also zum Planen, sollte man meinen.

Aus der Deckung wagt sich in Kürten aber noch niemand. Dabei läuft den Parteien eigentlich die Zeit davon, immerhin wird wohl schon im September 2025 gewählt; und die Sommerferien 2025 laufen fast bis Ende August. Es ist also nicht viel Puffer für Kandidatensuche und Wahlkampf.

Die Kosten der Schulsanierung

Und dazu: Mit der großen Schulsanierung, mit Kosten von bis zu 94 Mio. Euro, übernimmt der oder diejenige ein Mega-Projekt, das manche ehrenamtlichen Ratsvertreter kaum mehr überblicken können. Ist das ein Grund für die vermeintliche Ruhe? Während andernorts schon viele Namen kursieren, ist es in Kürten eher ruhig. Zu ruhig? Was ist der Stand der Dinge?

Aktuell laufen lose Gespräche zwischen den Fraktionen. Es geht dabei offenbar um mögliche Gemeinsamkeiten grundsätzlicher Art und insbesondere um einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin.

„Ein übergreifender Bewerber, der von allen Parteien getragen wird, wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Lösung“, kommentiert Michael Hardt, Fraktionsvorsitzender der Grünen. So etwas würde der Gemeinde gut zu Gesicht stehen. Auch bei der FDP nimmt man sich Zeit. Vielleicht könne in drei bis vier Wochen mehr gesagt werden, berichtet Mario Bredow auf Nachfrage, der Fraktionsvorsitzender der Liberalen.

Austausch mit anderen Fraktionen

Die FDP sei auch in den Austausch mit anderen Parteien eingebunden, vielleicht werde da was draus. „Wir sind tatsächlich aber noch nicht so weit“, räumt er ein. 2020 hatte die FDP mit der jungen Michelle Askari eine Bewerberin aufgestellt, die auch von den Grünen unterstützt wurde. Trotz Tandemkandidatur hatte es Askari aber nicht in die Stichwahl gegen Heider geschafft.

Bei den Freien Wählern setzen die Vorsitzende Michele Monreal und der Fraktionsvorsitzende Werner Conrad auf den 31. August: Am kommenden Samstag wollen sich die Freien Wähler zu einer Klausurtagung zusammensetzen.

Wichtigster Punkt: eine mögliche Bürgermeisterkandidatur eines Bewerbers oder einer Bewerberin. „Die Klausurtagung wird die Weichen stellen“, sagt Werner Conrad. Die Freien Wähler fingen jetzt erst an, sich mit dieser Frage zu beschäftigen.

Erst die Grundausrichtung

Auch die SPD setzt auf die Karte Zeit. Noch sei es viel zu früh, meint der Fraktionsvorsitzende Jürgen Schmidt. Momentan gehe es um die Grundausrichtung für die Kommunalwahl. Alles weitere folge später.

Bei der CDU schmerzen Erinnerungen an die beiden vergangenen Kommunalwahlen. Ihr Kandidat Marc Beer, Eigengewächs aus der Fraktion, verlor zweimal in der Stichwahl gegen Willi Heider; später zog sich Beer aus der aktiven Politik zurück.

Ein dritter Anlauf von Beer? Wohl nicht vorstellbar. Die Parteivorsitzende Lena Behnke berichtet von ersten Überlegungen bei der Kandidatensuche. Konkretes hat auch sie nicht zur Hand: „Die Vorbereitungen für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl haben bei der CDU Kürten bereits begonnen. Derzeit befinden wir uns jedoch noch in internen Abstimmungsprozessen.“ Daher könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkrete Äußerung getroffen werden.

Bei allen Bemühungen der Parteien: Es bleibt schwierig. Und die Uhr läuft: Am 31. Oktober 2025 endet die Amtszeit Willi Heiders.