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GroßeinsatzZwei Gebäude eines Hofs bei Kürten-Dürscheid niedergebrannt

Lesezeit 3 Minuten
Feuerwehrleute löschen Flammen und bewässern ein Wohngebäude, damit dieses nicht Feuer fängt.

Beim Großbrand eines Hofs bei Kürten-Dürscheid setzte die Feuerwehr alles daran, das Wohngebäude (links) zu retten – mit Erfolg.

Die Hitzeentwicklung war so groß, dass die Feuerwehr nicht an dem direkt neben der Straße stehenden Gebäude vorbeifahren konnte.

Der Feuerschein ist kilometerweit zu sehen, als in der Nacht zu Mittwoch (4.9.) gegen 1.45 Uhr ein Notruf aus dem Weiler Hove bei Kürten-Dürscheid bei der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises eingeht. Umgehend alarmiert diese die Kürtener Feuerwehr.

Wir haben erst einmal zugesehen, das daneben stehende Wohnhaus zu retten.
Stefan Landwehr, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kürten

„Als wir hier ankamen, standen zwei in L-Form angeordnete Gebäude in Vollbrand“, sagt der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kürten, Stefan Landwehr. „Wir haben erst einmal zugesehen, das daneben stehende Wohnhaus zu retten.“

Feuerwehr muss Löschwasser von offenen Gewässern zum Hof pumpen

Das ist keineswegs einfach. „Die Wasserversorgung über Hydrant hat nicht ausgereicht“, sagt Wehrleiter Landwehr. Unter Einsatzleitung eines seiner Stellvertreter, Harald Theisen, gehen 60 Feuerwehrleute von vier Einheiten nun nicht nur gegen die Flammen vor, sondern verlegen auch zwei Löschwasserleitungen von offenen Gewässern in Weyermühle etwas oberhalb im Tal des Weyerbachs sowie von einem Reitstall in Hauserhof zum Einsatzort.

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Dort ist die Hitzeentwicklung so groß, dass die Feuerwehr nicht an dem direkt neben der Straße stehenden brennenden Gebäude vorbeifahren kann. „Zwei Einheiten sind deshalb durch den Wald und das obere Tal angerückt“, sagt Wehrleiter Landwehr.

Brennender Dachstuhl des Wirtschaftsgebäudes stürzt auf die Straße

Später stürzt der Dachstuhl des vorderen Gebäudes auf die Straße. Die Rettung des Wohngebäudes unterdessen gelingt. Die beiden Bewohner hatten sich glücklicherweise selbstständig in Sicherheit bringen können. Sie stehen laut Feuerwehr unter Schock. Aber: „Das Gebäude ist weiterhin bewohnbar“, so Feuerwehrchef Landwehr am Nachmittag.

Mieter einer weiteren Wohneinheit auf dem Hof waren laut Feuerwehr zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs nicht zu Hause. Auch die Tiere des waren nach ersten Informationen der Feuerwehr zum Zeitpunkt, als der Brand ausbracht, nicht in den Wirtschaftsgebäuden, sondern auf der Weide.

Feuerwehr alarmiert das THW, weil eine Gebäudedecke einzustürzen droht

In beiden Wirtschaftsgebäuden brennen auch den ganzen Mittwoch (4.9.)über noch Heu und Stroh. „Wir haben das THW nachgefordert, weil wir Sorge haben, dass die Betondecke einstürzt und wir deshalb nicht reinkönnen“, sagt Stefan Landwehr. Auch der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei sowie Vertreter vom Kürtener Wasserwerk und der Unteren Wasserbehörde des Kreises sind vor Ort.

Ein Bagger greift schwelendes Heu aus einem abgebrannten Wirtschaftsgebäudes eines Bauernhofs bei Kürten-Dürscheid.

Bis das letzte Heu aus den abgebrannten Gebäuden gelöscht ist, wird es wohl noch bis tief in die Nacht auf Donnerstag (5.9.) dauern, schätzt die Feuerwehr.

Später helfen auch benachbarte Landwirte, die Bergisch Gladbacher Feuerwehr mit ihrem Teleskoplader sowie der Bau- und Abbruchunternehmer Ludwig Krämer mit einem Abbruchbagger, damit die Feuerwehr die immer wieder auflodernden Glutnester im Heu ablöschen kann. Dazu wird das Heu mit einem Greifer aus dem Gebäude geholt, auf der Wiese ausgebreitet und dann von der Feuerwehr abgelöscht.

Löscharbeiten dauern voraussichtlich noch bis weit in die Nacht auf Donnerstag

Der Hof war für seine Direktvermarktung von Fleisch und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen bekannt, der Altbauer auch durch zahlreiche Medienengagements im Bergischen weithin bekannt.

Die Brandursache ist noch unklar. Die Brandermittler der Polizei können erst die Arbeit aufnehmen, wenn der Brand gelöscht ist. Bis allein die Löscharbeiten abgeschlossen seien, werde es wohl noch bis nach Mitternacht in der Nacht zu Donnerstag dauern, schätzt Wehrleiter Stefan Landwehr am späten Mittwochnachmittag. „Wir haben gerade mal die Hälfte des Heus raus.“