Vermietung von BüroflächenPapierfabrik Zanders sucht neue Nachbarn
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Bergisch Gladbach – Die Beschäftigten der Zanders GmbH in Bergisch Gladbach rücken mit ihren Büros enger zusammen. Zurzeit noch verteilt auf drei Gebäude, will das Unternehmen seine Büros in einem Komplex bündeln.
Ausgewählt wurde dafür das Gebäude „Gate“, in dem auch der Pförtner sitzt. Die historische Villa, ein dazugehöriger Anbau, ein weiterer zweistöckiger Verwaltungstrakt sowie das daran angrenzende Octagon-Gebäude bietet Zanders zur Miete an.
Verkauf von Flächen möglich
Mit der Nachfrage ist das Unternehmen bisher zufrieden. Die Vermietung der Immobilien ist ein Schritt im Zuge der angestrebten Umstrukturierung des Geländes. Die Firma Zanders will sich ganz auf das Produktionsareal konzentrieren. Auch der Verkauf von Flächen ist möglich.
„Es sind 6000 Quadratmeter reine Büroflächen in vier Gebäuden. Davon sind 30 Prozent fest vermietet, für weitere 20 Prozent besteht eine Option“, erklärt Klaus Müller, der das Prozess-Management leitet und für die Immobilien zuständig ist.
Komplett entkernt und umgebaut wird zurzeit das zweigeschossige Gebäude im Norden des Werksgeländes, nahe der Straße An der Gohrsmühle. Es ist vollständig in Planen eingehüllt. Böden und Wände werden entfernt, Versorgungsleitungen neu verlegt. Auf jeweils 700 Quadratmetern pro Etage ist Platz für rund acht Büros, mehrere Besprechungsräume sowie Aufenthalts- und Sanitärräume. Müller: „Beide Etagen sind an zwei Unternehmen langfristig vermietet. Im November soll der Komplex bezugsfertig sein.“
Menten GmbH will expandieren
Einer der künftigen Mieter ist die Menten GmbH in Bergisch Gladbach. Seit zehn Jahren ist die IT-Firma an der Gladbacher Hauptstraße ansässig. Nun will Geschäftsführer Ralph Menten expandieren. „Als klar war, dass das Gebäude kernsaniert wird und wir auf die Gestaltung Einfluss nehmen können, wurde das Objekt für uns sehr interessant“, erklärt er.
Da sich die Sanierung bei Zanders verzögert hat und der Betrieb schon im August die Hauptstraße verlassen muss, bezieht die IT-Firma mit rund 17 Angestellten übergangsweise Räume in der Villa. „Es gefällt uns, dass sich eine bislang brachliegende Fabrik-Liegenschaft zu einem attraktiven Standort entwickelt“, sagt Menten.
Schon zum 1. Juni ist das Kreisgesundheitsamt mit seiner Abteilung für schwerbehinderte Menschen in den Gebäudeteil hinter der Villa gezogen. Für drei Jahre soll die Abteilung mit elf Mitarbeitern dort bleiben. „Gebäude und Büros sind über eine Rampe und Aufzug barrierefrei zu erreichen. Es gibt ausreichend Parkplätze, und der Ort liegt zentral“, zählt Alexander Schiele, Sprecher der Kreisverwaltung, die Vorteile auf.
Übernahme mit Hoffnung auf höhere Gewinne
Die Münchener Mutares AG hat 2015 die Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach vom finnischen Konzern Metsä Board mit rund 500 Mitarbeitern übernommen. Laut Jahresbericht hat Zanders 55,5 Millionen Euro Umsatz erzielt seit der Übernahme durch Mutares von Mai bis zum Jahresende 2015.
Der neue Chef Lennart Schley plant die Sanierung des Werkes und visiert höhere Gewinne an. Neben Teilvermarktungen des Firmengeländes soll Zanders auch neue Produkte entwickeln.
Auf die Übernahme von Unternehmen im Umbruch hat sich die Mutares AG spezialisiert. Sie beteiligt sich an mittelständischen Unternehmen, um diese gemeinsam mit der Belegschaft neu aufzustellen und später wieder zu veräußern. (dr)
Zudem hätte die Behörde die Räume ohne große Umbauten und Investitionen beziehen können. Das Konzept passe sehr gut. „Wir richten uns nach den Wünschen der Mieter und können für sie entsprechend umbauen“, sagt Müller. Eine siebenstellige Summe investiere Zanders, um die Gebäude herzurichten.
Kompletter Verkauf nicht ausgeschlossen
Der Mietpreis variiere je nach der Ausstattung der Immobilie. Allerdings ist der vorgegebene Charakter der Räumlichkeiten nicht unbedingt völlig umzukrempeln. So weht der erhaben gediegene Charme vergangener Jahrzehnte durch die üppigen Konferenzräume mit dunkler Holzdecke im Erdgeschoss der Villa. „Ideal wäre dieses Haus zum Beispiel für eine Anwaltskanzlei oder ein Notariat“, erklärt Müller.
Frei sind auch noch die drei Etagen im Octagon mit 570 Quadratmetern Fläche pro Ebene. Die runden Flächen sind jeweils komplett offen, ohne Wände mit niedrigen Decken. Das mehreckige Gebäude ist mit dem vorgelagerten Bürohaus verbunden, wird aber abgetrennt. Beide Einheiten erhalten separate Eingänge. Parkplätze werden bei Bedarf zu den Büros mit vermietet. Auch für die Bewirtschaftung der rund 600 Stellplätze im Osten des Zanders-Geländes soll nach Angaben von Müller bald eine Lösung gefunden werden.
Der Verkauf von Teilflächen des Zanders-Areals sei aktuell noch kein Thema. Ob es Interessenten gibt, dazu möchte Müller keine Auskunft geben. „Dazu muss man sich allerdings die Pläne genau ansehen, was baurechtlich überhaupt möglich ist“, sagt der Prozess-Manager. Ebenso werde der komplette Verkauf des Industrieareals von der Unternehmensleitung nicht ausgeschlossen.
In diesem Fall würde Zanders seine benötigten Firmen- und Produktionsstätten wieder zurückmieten. Dass nun die Vermietung forciert und ein Verkauf nicht ausgeschlossen wird, darin sieht Müller keinen Widerspruch. „Auch vermietete Immobilien können verkauft werden.“