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Tod von Familienvater18-jähriger Kölner gesteht Schlag und kommt frei

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Viele Passanten blieben am Montag betroffen vor dem Mahnmal aus Blumen und Kerzen stehen.

Bergisch Gladbach/Köln – Polizei und Staatsanwaltschaft korrigieren ihre Angaben zu dem Verbrechen in der Bergisch Gladbacher Fußgängerzone. Anders als am Tag nach der Tat am Freitag vergangener Woche bekanntgegeben, ist nicht mehr ein 16-Jähriger der Hauptverdächtige. Vielmehr soll ein 18 Jahre alter Kölner den 40 Jahre alten Mann derart geschlagen haben, dass er wenig später starb. „Der Kölner hat die Tat eingeräumt. Seine Angaben decken sich mit den ersten Ergebnissen der Obduktion des Toten“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Montag. Nach der Vernehmung ist der 18-Jährige wieder auf freiem Fuß. Bremer: „Der Verdacht der Körperverletzung mit Todesfolge rechtfertigt keine Untersuchungshaft – zumal der junge Mann einen festen Wohnsitz bei seiner Mutter hat und nicht vorbestraft ist.“ Auch bestehe keine Fluchtgefahr.

Festnahme in Köln-Mülheim

Der mutmaßliche Täter wurde einen Tag nach der Schlägerei am Wiener Platz in Köln-Mülheim festgenommen. Sechs Jugendliche waren am Donnerstagabend in der Fußgängerzone von Bergisch Gladbach auf das spätere Opfer und seine beiden Begleiter getroffen. Nach gegenseitigen Beschimpfungen sei der 18-Jährige aus der Gruppe herausgetreten und habe dem 40-Jährigen einen Schlag versetzt. Der Mann stürzte und zog sich beim Aufprall auf das Straßenpflaster schwere Kopfverletzungen zu, denen er erlag.

Als das Opfer am Boden lag, habe einer seiner Begleiter eingegriffen und sei ebenfalls verletzt worden, heißt es. Es gilt als wahrscheinlich, dass bei dem Streit Alkohol eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Das Opfer war „ein friedliebender Mensch und wundervoller Vater seiner beiden Kinder“, sagte eine Bekannte des Verstorbenen. Der 40-Jährige sei vollkommen gewaltfrei gewesen.

Am Tatort versammeln sich am Montag fassungslose Bürger vor Blumen und Kerzen. „Die haben meinen Bekannten wegen einer Zigarette totgeschlagen“, mutmaßte eine Passantin, die berichtete, sie kenne das Opfer seit Jahren. Das zweite Opfer der Prügelei habe ihr von dem Streit erzählt. Dieser Mann liege mit Knochenbrüchen im Krankenhaus.

Mehr Körperverletzungen

Eine weitere Passantin berichtet, die Männer hätten noch auf den Schwerverletzten eingetreten, als dieser schon am Boden lag. Eine Freundin ihrer Tochter habe dies gesehen. Staatsanwaltschaft und Polizei jedoch wollten sich zu diesen Hinweisen nicht äußern.

Viele der Passanten äußern den Eindruck, dass die Kriminalität in der Innenstadt von Bergisch Gladbach in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Nach Geschäftsschluss sei die Hauptstraße besonders gefährlich.

Die Kreispolizei jedoch kann das „so nicht bestätigen“. Im Jahr 2016 seien in der Innenstadt zwischen Forumpark, S-Bahnhof und der Straße An der Gohrsmühle 120 Straftaten protokolliert worden. Rechne man die bisherigen Daten für das aktuelle Jahr hoch, ergäben sich rund 160 Straftaten für das 2017. Aber weder die Zahl der Raubüberfälle noch die der schweren Körperverletzungen seien angestiegen, sagt Polizeisprecher Richard Barz: „Minderschwere Körperverletzungen haben die Zahlen nach oben gehen lassen.“