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KirchenstreitNach Kehrtwende des Erzbistums schließen sich Bergisch Gladbacher Ehrenamtler zusammen

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Drei Personen stehen an einem Stehtisch und leiten eine Versammlung.

Ehrenamtliche Mitglieder der Refrather Kirchengemeinde hatten Vertreter der übrigen Bergisch glabacher Seelsorgebereiche eingeladen.

Vertreter aller fünf Bergisch Gladbacher Seelsorgebereiche planen nach „Modellprojekt“-Kehrtwende des Erzbistums in Refrath weitere Schritte.

Der Platz vor St. Johann Baptist ist menschenleer am späten Sonntagabend, nur im Gemeindesaal der katholischen Pfarrei wird auch nach 22 Uhr noch engagiert diskutiert. Über das, was am Morgen in den Gottesdiensten wie in St. Konrad Hand oder St. Clemens Paffrath teils zu stürmischem Applaus geführt hat: die Rücknahme des „Modellprojekts“ einer Pastoralen Einheit Bergisch Gladbach zum 1. März.

Ehrenamtler aus der Pfarrei Refrath/Frankenforst haben eingeladen, und aus allen vier übrigen Seelsorgebereichen der Kreisstadt sind Vertreter gekommen. Um darüber zu reden, wie man nach der Rolle rückwärts aus Köln nun weiter vorgehen will.

Wir brauchen überhaupt mal einen konkreten Ansprechpartner vom Erzbistum.
Petra Sprink, Pfarrgemeinderat Bergisch Gladbach-West

„Wir dürfen uns auf keinen Fall noch einmal auseinanderdividieren lassen“, sagt einer. „Und wir brauchen überhaupt mal einen konkreten Ansprechpartner vom Erzbistum“, ergänzt Petra Sprink vom Pfarrgemeinderat Bergisch Gladbach-West. Formulierungen aus den Verlautbarungen wie „Leider ist es zu Fehlern gekommen“ wollen die ehrenamtlichen Gremienvertreter, die sich in Refrath getroffen haben, nicht mehr hören. „Wir brauchen einen Ansprechpartner, der auch Prokura hat, Entscheidungen zu treffen“, so eine Forderung der Runde, die sich in den nächsten Tagen noch auf eine gemeinsame Stellungnahme verständigen möchte, um diese nach Köln zu schicken.

„Ich war überrascht, dass das Erzbistum das „Modellprojekt“ so weitgehend zurückgenommen hat“, sagt Rainer Behr vom Kirchenvorstand St. Konrad in Hand. „Das hatte ich nach meinen Erfahrungen mit der Kirche so nicht erwartet.“ Nun sei er „verhalten optimistisch“, dass es doch noch eine gemeinsame Lösung gibt – auch mit dem derzeitigen Pfarrer im Bergisch Gladbacher Westen.

Warum sollte nicht zum Beispiel auch Pastor Darscheid die Leitung der gesamten Pastoralen Einheit Bergisch Gladbach übernehmen?
Thomas Schenke, Kirchenvorstandsmitglied St. Konrad Hand

„Wir haben alle gemerkt, wie sehr man doch mit einem Pfarrer verbunden ist, in beide Richtungen“, sagt Irmgard Broeckmann vom Kirchenvorstand von St. Konrad Hand. „Warum sollte nicht zum Beispiel auch Pastor Darscheid die Leitung der gesamten Pastoralen Einheit Bergisch Gladbach übernehmen?“, fragt ihr Kirchenvorstandskollege Thomas Schenke.

„Es ist wichtig, jetzt in die Zukunft zu schauen und dabei nichts unter den Tisch zu kehren“, findet Tobias Schubmehl vom Pfarrgemeinderat und Ortsausschuss in Schildgen. „Wir sollten uns auch überlegen, ob ein neues Modellprojekt nicht auch Chancen bietet, mehr Unterstützung zu bekommen.“

Erstmal muss klar sein, wer für die bisherigen Entscheidungen verantwortlich war.
Michael Jennen, Kirchenvorstandsmitglied St. Johann Baptist Refrath/Frankenforst

So weit möchte Michael Jennen vom Kirchenvorstand Refrath/Frankenforst noch nicht denken: „Erstmal muss klar sein, wer für die bisherigen Entscheidungen verantwortlich war. Jetzt tun sie so, als ob sie nichts schon in der Schublade hätten. Das sind doch Nebelkerzen“, ärgert sich Jennen. „Und welche Rolle hat Pfarrer Hörter dabei überhaupt gespielt? Das ist doch alles noch unklar.“

Pastor Hörter für Stellungnahme nicht erreichtbar, Pfarreimitglieder möchten sich nicht äußern

Der Kreisdechant und Pfarrer von St. Laurentius ließ am Dienstag (7. Februar) auf Anfrage lediglich eine kurze Erklärung durch seinen Referenten abgeben.

Mehrere Vertreter aus Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand seiner Pfarrei hatten am Sonntagabend an dem Treffen in Refrath teilgenommen. Öffentlich äußern wollten sie sich danach auf Anfrage nicht zu Inhalten oder Einschätzungen.