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Trotz AntragEs gibt immer noch keine Toilette im Mehrgenerationenpark in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf Wiese, Bäume und rote Sitzbänke im Park.

Die CDU will wissen, warum ein Jahr nach ihrem Antrag, immer noch kein Dixi-Klo im Refrather Park aufgestellt wurde. 

Wann kommt endlich, das Dixi-Klo für die neue Parkanlage in Refrath, will die CDU wissen.   

Wenn man in Refrath mal muss, gibt es keine einzige öffentliche Toilette. Im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt stand das Dauerthema mal wieder auf der Tagesordnung. Eine Dringlichkeit besteht nicht, im oder in der Nähe des Mehrgenerationenparks ein WC zu errichten. Das Thema wurde wiederum vertagt.

In der neugestalteten Parkanlage an der Wilhelm-Kleine-Straße ist immer viel los, hat nicht nur Markus Bollen (Grüne) beobachtet. Von vielen im Ratssaal erhält er zustimmendes Nicken. Die Installation einer Toilette lässt aber auf sich warten.

Leute schlagen sich in die Büsche

Schon bei der Planung der Grünfläche wünschten sich viele Refrather dort ein WC. Sie waren enttäuscht, dass dies aus Kostengründen nicht berücksichtigt werden konnte.

Denn es liegt nahe, dass es ein Problem mit den menschlichen Bedürfnissen gibt. Nebenan ist eine Bushaltestelle, an der Fahrgäste auch nachts aussteigen. Ein Kiosk an der Straßenbahnhaltestelle verkauft Wegbier. An der Fernbushaltestelle kommen Fahrgäste an. Erleichterung verspricht das Gebüsch der Parkanlage.

Deshalb hat die CDU nachgehakt, was aus ihrem Prüfantrag von vor einem Jahr geworden ist? Die Idee, dass der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Köln den Auftrag erfüllt, ist im Sande verlaufen. Ein Angebot auf eine entsprechende Anfrage liege nicht vor.

Angebot eines Unternehmens liegt vor

Stattdessen gibt es inzwischen ein Angebot eines Privatunternehmens. Es umfasst eine Handicap-Toilette inklusive Einhausung und Reinigung, in den Sommermonaten zweimal, in den Wintermonaten einmal in der Woche, berichtet Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen.

Die Kosten belaufen sich auf monatlich 510 Euro. Der Bürger- und Heimatverein habe eine 50-prozentige Kostenbeteiligung zugesagt für eine zweijährige Testphase. „Die restliche Finanzierung des Projekts ist noch nicht gesichert“, so Meuthen.

Standortfrage ist noch ungeklärt

Ein noch größeres Problem ist die Standortfrage für das „Örtchen“. Bisher konnte kein Aufstellungsort identifiziert werden. Der Park selbst scheide aus. Die Wege seien nicht für Lastwagenfahrten zur Entleerung ausgelegt. „Sie würden zerstört werden“, sagt Meuthen.

Auch in der unmittelbaren Nähe seien bisher keine geeigneten Flächen gefunden worden, die sich im städtischen Eigentum befänden. Es handele sich mehrheitlich um Verkehrsflächen.

Die kostengünstige Variante eines Dixi-Klos mit Einfassung, die die CDU vorgeschlagen hat, stößt zudem nicht bei allen Ausschussmitgliedern auf volle Zustimmung. Anna Steinmetzer (Grüne) findet: „Eine solche Toilette ist nicht optimal für die ältere Bevölkerungsgruppe.“

Christine Leveling (SPD) berichtet von ihren guten Erfahrungen mit Komposttoiletten im Outback von Australien. Der Wunsch nach einer Wickelmöglichkeit wird genannt. „Lieber ein Dixi-Klo als gar keins“, meint dagegen Christian Buchen (CDU).

Die Prüfaufträge der Fraktionen nach alternativen Toilettenformen wurden an die Stadtverwaltung weitergegeben sowie die zentrale Aufgabe, einen Standort für das WC zu finden.