Die defekte Transportwasserleitung in Bergisch Gladbach ist ausgewechselt. Versorger Belkaw dankt den Bürgern fürs Wassersparen.
EntwarnungWasserleitung in Bergisch Gladbach ist wieder dicht
Das hat zum Glück schnell geklappt: Die Bergisch Gladbacher Belkaw hat die undichte Frischwasserleitung zwischen Refrath und Bensberg übers Wochenende ausgebuddelt, ersetzt, gespült, beprobt und wieder in Betrieb genommen. Pressesprecherin Ronja Walther am Sonntagmittag: „Alles läuft wieder.“ Sie dankte den Bergisch Gladbacher Bürgern, die offenbar den am Freitagabend veröffentlichten Appell des Versorgungsunternehmens befolgt hätten, Wasser gespart und aufs Rasensprengen verzichtet hatten.
Kaputtgegangen war der Belkaw kein kleines Rohr, sondern eine richtig fette Transportleitung mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern, durch die das Wasser von Refrath nach Bensberg fließt. Am Donnerstagvormittag war der Defekt bemerkt worden: „Die Feuerwehr hat angerufen und einen größeren Wasseraustritt gemeldet“, sagte Walther zu der Art und Weise, wie ihr Unternehmen auf das Leck aufmerksam geworden sei. Wie viel Wasser da schon den „Bach runter“ gegangen beziehungsweise versickert war, konnte sie auch am Sonntag nicht sagen. Fremdschäden, sprich vollgelaufene Keller in der Umgebung, seien ihr aber nicht bekannt geworden.
Monteure ersetzen elf Meter langes Rohr
Von der Belkaw entsandte Arbeiter und Monteure rückten aus, um den Schaden zu beheben. Ein Ersatzteil für das Leitungsstück, das laut Walther ohnehin demnächst hätte erneuert werden müssen, wurde beschafft, die Straße aufgebaggert und am Ende ein elf Meter langes Rohr neu verlegt und eingefügt. „Mittlerweile wurde die Leitung entlüftet, befüllt und gespült“, sagte Ronja Walther am Sonntagvormittag weiter; nun werde das Wasser noch beprobt, anschließend könne wieder auf Normalbetrieb umgestellt werden. Um 13 Uhr meldete sie den Vollzug: Ab sofort sei nicht länger erforderlich, auf „Wasserverbrauch im Außenbereich zu verzichten“.
Der Sprecherin zufolge ist die Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger bis dahin nicht beeinträchtigt worden: „Wir haben ein Netz.“ Ähnlich einem Stromnetz werde der Transport bei einer Störung über alternative Wege organisiert. Um diese Wege nicht überzustrapazieren, habe es am Freitagabend den Wasserspar-Appell gegeben, den offenbar viele Menschen befolgt hätten. Beschwerden aus der Bürgerschaft habe es nicht gegeben.
Bei Rohrbruch 2020 in Overath half das THW
Mit den Folgen des Ausfalls des 500er-Rohrs haben die Bergisch Gladbacher Glück im Unglück gehabt. Vor knapp zwei Jahren, am 15. September 2020, hatten in der Hochzeit von Corona in Overath-Marialinden nach einem Riss in einer 250er-Frischwasserleitung rund 3500 Bürger mehrere Stunden lang in sengender Sonne auf dem Trockenen gesessen.
Zwar gelang es damals den Overather Stadtwerken, mit Materialhilfe ihrer Rösrather Kollegen die Leitung schnell zu ersetzen, doch bis das Wasser am Mittag endlich wieder floss, musste kräftig improvisiert werden. Die Schule und die Kindergärten blieben geschlossen. Wer nicht schließen konnte, war das örtliche Altenheim.
Hier half das Technische Hilfswerk: Zwei Ehrenamtler vom THW Waldbröl brachten eine tausend Liter fassende Trinkwasserblase zum Altenheim, wo dann die Heimmitarbeiter Knochenarbeit leisteten: Bei 28 Grad im Sonnenschein zapften sie das kostbare Nass in Eimer, brachten es mit Rollwagen auf die Stationen und füllten es in Badewannen um - bis das Wasser am Mittag endlich wieder aus der Leitung kam.
Das alles ist den Bergisch Gladbacher Bürgern erspart geblieben. Das Wasser läuft wieder.