Trend zur Bundestagwahl: Die Direktwahl erfreut sich in den Rhein-Berg-Kommunen großer Beliebtheit.
BundestagViele Rhein-Berger haben schon gewählt

Die Briefwahl ist weiter sehr beliebt
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Am Sonntag in einer Woche, am 23. Februar, bestimmen die Wähler und Wählerinnen über die Zusammensetzung des nächsten Bundestages. Nicht nur die Wahlplakate an den Straßen erinnern täglich daran, auch in den Wahlämtern der Rathäuser in Rhein-Berg laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Durch die nicht turnusmäßige Neuwahl als Folge der gescheiterten Ampelkoalition musste dieses Mal alles schneller organisiert werden als üblich.
Nicht jeder Wahlberechtigte wartet mit seiner Stimmabgabe bis zum Wahlsonntag. Viele nutzen die Möglichkeit der Briefwahl oder auch der Direktwahl. Letztere ist formal eine Briefwahl, die im Wahlbüro des Rathauses durchgeführt wird und damit den Postweg erspart. Das Briefwahlaufkommen ist diesmal niedriger als bei der Bundestagswahl 2021. 26.786 Menschen haben in Bergisch Gladbach eine Woche vor dem Wahltermin ihre Stimme per Briefwahl abgegeben.
550 Wähler am Tag
„Das ist sehr wenig“, stellt Bodengesser, Leiter des städtischen Wahlbüros, fest. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es insgesamt 41.101. „Das ist nicht mehr aufzuholen.“ Im Direktwahlbüro auf dem Zanders-Gelände, wo man seit vergangenem Montag nach Vorlage des Personalausweises seine Stimme direkt abgeben kann, ist der große Ansturm ausgeblieben.
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Die Besucherzahlen seien im Vergleich mit der Europawahl gleich geblieben: „Am Tag kommen rund 550 Wähler.“ Am Markttag hatte Bodengesser gehofft, dass es mehr sind, wenn die Leute ihren Einkauf mit dem Urnengang verbinden. „Die Anträge haben wir hier“, sagt Bodengesser. Sie könnten mit der Unterstützung der fünf Wahlhelfer leicht ausgefüllt werden.
Dies sei ein Vorteil zum Beispiel für ältere Menschen oder Menschen mit einer Behinderung: Der Stimmzettel kommt in den weißen Umschlag. Dieser wiederum verschlossen und mit dem unterschriebenen Wahlschein in den roten Umschlag. Und dann noch der Gang zur Urne. Bodengesser vermutet, dass viele Wähler diesmal den Gang zum Wahllokal am Wahlsonntag, 23. Februar, bevorzugen.
Es ist keine Urlaubszeit
„Es ist keine Urlaubszeit, viele Menschen sind zu Hause.“ Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Wähler aufgrund der kurzen Fristen sicherheitshalber nicht per Briefwahl abstimmen. Dazu komme ja noch, dass die Beschäftigten der Deutschen Post streiken. Allerdings hat die Post erklärt, Wahlsendungen in allen Regionen würden bevorzugt behandelt.
Das Wahlbüro hat alle Anträge auf Briefwahlunterlagen verschickt. Bei wem diese noch nicht angekommen sein sollten, sagt Bodengesser, der möge sich direkt mit dem Wahlbüro unter 02202/14 2888 in Verbindung setzen. Dies gilt auch für verloren gegangene Wahlscheine. Bis Samstag, 22. Februar, 12 Uhr, kann dies im Wahlbüro reklamiert werden. Der Wahlbrief mit Stimmzettelumschlag und unterschriebenen Wahlschein muss bis zum Wahltag am 23. Februar um 18 Uhr bei der Stadt eingehen.
Am 23. Februar kann nur, wer in einem Wählerverzeichnis steht wählen und nicht bereits durch die Beantragung eines Brief-Wahlscheins gesperrt ist. Wird der Wahlbrief in den gelben Post-Briefkasten eingeworfen, rät das Wahlbüro dazu, dies spätestens am Donnerstag, 21. Februar, zu tun, um sicher zu sein, dass der Brief ankommt. Die Öffnungszeiten des Direktwahlbüros auf Zanders, An der Gohrsmühle 25: Samstag, 15. Februar: 10 - 15 Uhr. Montag,17., bis Donnerstag, 20. Februar: 10 -18 Uhr. Freitag, 21. Februar: 10 -15 Uhr.
Direktwahl im Bürgerbüro
In Odenthal stehen 12.137 Personen im Wählerverzeichnis, sind also wahlberechtigt. 4163 von ihnen haben Briefwahlunterlagen beantragt, die dann verschickt worden sind. 405 Wahlberechtigte haben seit dem 10. Februar bis heute die Möglichkeit der Direktwahl im Wahlbüro genutzt. Das Direktwahlbüro im Bürgerbüro (Bergisch Gladbacher Straße 2) ist montags bis freitags von 8 bis 12.30 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags auch von 14 bis 16 Uhr.
In Rösrath sind 25.501 Wahlberechtigte aktenkundig – das sind alle Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die am Wahltag 18 Jahre und älter sind und seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnen. Die Briefwahl haben bisher 6850 Wahlberechtigte in Rösrath beantragt, das sind fast 27 Prozent. Die Möglichkeit zur Direktwahl im städtischen Wahlbüro haben bisher 480 Personen genutzt. Öffnungszeiten des Direktwahlbüros (Bahnhofstraße 6, Eingang E, neben Durchgang von der Bahnhofstraße zum Rathausplatz): Montag, Dienstag und Mittwoch von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Lob für die Mitarbeiter
Auch in Kürten ist in den vergangenen Tagen der Andrang für die Direktwahl enorm gewesen. Im Bürgerhaus am Karlheinz-Stockhausen-Platz ging es Schlag auf Schlag. Von den 15.136 Wahlberechtigten, so Wahlleiterin Monika Chimtschenko, hatten bis Donnerstag, 15 Uhr, 5150 bereits Brief- beziehungsweise Direktwahl vorgenommen beziehungsweise beantragt. Genaue Zahlen zur Direktwahl lagen Chimtschenko nicht vor. Heute, Samstag, 15. Februar, hat das Direktwahlbüro im Bürgerhaus Kürten von 8 bis 16 Uhr geöffnet, dann Montag , Dienstag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag auch von 14 bis 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 15 Uhr. Mittwoch, 19. Februar, geschlossen.
Die Overather Verwaltung habe am vergangenen Freitag die Stimmzettel beim Kreis abgeholt und am Wochenende „intensiv daran gearbeitet“ die Anfragen für die Briefwahl zu bearbeiten, teilte Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos) mit. Die Verwaltung habe bis Freitag, 14. Februar, bereits 7026 Wahlscheine ausgegeben. Bei rund 20.400 Wahlberechtigten liege die Wahlbeteiligung in Overath bereits bei über 30 Prozent.
„Wir bemerken ein sehr großes Interesse an der Bundestagswahl“, sagte Nicodemus. Das gehe auch über Deutschland hinaus. 66 nicht mehr in Deutschland lebende Deutsche hätten in Overath die Briefwahl beantragt. „Das hatten wir sonst nicht und geht rund um den Globus.“ Er danke den Verwaltungsmitarbeitenden, die „wie die Wilden“ gearbeitet hätten.
Das Wahlbüro befindet sich im Rathaus, Hauptstraße 25. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Freitag: 8 bis 12 Uhr, Donnerstag: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Mittwoch geschlossen. Am Freitag vor der Wahl, 21. Februar hat das Wahlbüro bis 15 Uhr geöffnet.