In seiner Ausstellung präsentiert der Künstler viele neue Ideen.
AusstellungBergisch Gladbacher Künstler Wolfgang Heuwinkel malt Selbstporträt mit der Axt
Wolfgang Heuwinkel beschreibt sich selbst als neugierigen Menschen, der viele Fragen hat. Die beantworte er sich durch Experimente während des Schaffensprozesses seiner Werke.
Während der Anfangszeit der Corona-Pandemie habe er sich wenig inspiriert gefühlt. „Doch in der letzten Zeit ist viel neues entstanden. Auf einmal hatte ich wieder große Lust, Neues auszuprobieren“, erzählte Heuwinkel. Seine neuen Werke sind seit Freitag in der Galerie Schröder und Dörr ausgestellt.
Heuwinkel arbeitet mit Axt und Zellstoff
Der Künstler arbeitet vor allem mit Zellstoff, dem Rohstoff aus dem Papier hergestellt wird. Mit einem Wasserstrahl formt er daraus unter anderem Skuplturen.
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Er fokussiere sich aktuell aber darauf, mit der Axt auf und in dem Zellstoff zu zeichnen. Er legt mehrere Bögen Zellstoff übereinander und hat mit einem kleinen Beil feine Linien in das Material. Für größere Risse nutzt er eine größere Axt. Anschließend kippt er dünnflüssige Farbe über die Einschnitte. Für seine neuen Arbeiten nutzte er das erste Mal Spiegelkarton, den er ebenfalls mit Farbe und Axt bearbeitet.
Heuwinkel lässt Bäume in Zellstoff wachsen
„Ich finde es spannend zu sehen, wie sich die Farbe durch die verschiedenen Schichten hindurch verändert“, sagte Heuwinkel. Der Vorgang sei intuitiv und habe kein Ende. „Das weckt ein kreatives Verlangen, das dazu motiviert, immer weiter zu machen“, sagte der Künstler. In seinen Arbeiten greife er auch immer wieder sein Interesse für Prozesse auf.
So habe er beispielsweise junge Bäume in Zellstoff angepflanzt „und es hat funktioniert“, erzählte Heuwinkel erfreut. Mit diesem Werk beteiligt er sich an der Ausstellung „Dear 2050“ des Vereins Climansco. In der Ausstellung soll auf die Folgen der Klimakrise hingewiesen werden. „So entsteht ein Kreislauf. Aus den Bäumen, die so wachsen, kann wieder Zellstoff hergestellt werden“, erklärte er.
Das sei ein ethisch nachhaltiger Prozess, der dazu anregen soll, darüber nachzudenken, was man selbst gegen die Klimakrise tun kann. „Ich habe viel über die Philosophie von Wachstum in den richtigen Händen nachgedacht“, berichtete er über die Entstehung der Idee.
Es gibt eine weitere Neuheit in den Arbeiten von Wolfgang Heuwinkel: „Ich habe zum ersten Mal Selbstportraits gemacht“, sagte er. Auch hier habe er auf mehreren Schichten mit Axt und Farbe „gezeichnet“. Nach der Corona-Pause scheinen die neuen Ideen nur so aus dem Künstler herauszusprudeln. Aber auch die Ausstellung in der Galerie Galerie Schröder und Dörr habe ihn motiviert: „Wenn man weiß, da kommt bald eine Präsentation, dann ist die Begeisterung besonders groß, mehr auszuprobieren“, sagte er. So seien in der Zeit vor der Ausstellung mehr Werke entstanden, als normalerweise.
Die Werke von Wolfgang Heuwinkel sind dienstags bis freitags von 14 bis 18.30 Uhr uns samstags von 11 bis 14 Uhr in der Refrather Galerie Schröder und Dörr zu sehen.