Für einen weiteren Streckenabschnitt der S-Bahn-Linie von Köln nach Bergisch Gladbach ist das Planfeststellungsverfahren eröffnet worden.
PlanfeststellungPläne für S-Bahn-Strecke zwischen Köln und Bergisch Gladbach werden überprüft
Ohne geht es nicht: Vor dem Bau des zweiten Gleises zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach und dem Umbau des Bahnknotens in Köln kommen die Planfeststellungsverfahren, insgesamt vier.
Pendler warten sehnsüchtig aufs neue Gleis, denn schon geringe Verspätungen sorgen für Zugausfälle auf dem eingleisigen Abschnitt ab Dellbrück nach Bergisch Gladbach. Darüber klagen die Bahnfahrenden seit Jahrzehnten.
Für den Bereich zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück, Abschnitt 2.2. in der Planfeststellung, hat die Deutsche Bahn ihre Planungsunterlagen jetzt an das zuständige Eisenbahn-Bundesamt eingereicht.
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S-Bahn-Pläne: Hinweise und Einwände ab 2024 an Bundesamt
Bergeweise Akten sind bei der Bundesbehörde eingegangen. Damit ist das Verfahren offiziell eröffnet. In der Bergisch Gladbacher Verwaltung wird von einem weiteren „wichtigen Meilenstein“ berichtet. Voraussichtlich im Sommer 2024, die Daten stehen noch nicht fest, sollen Bürgerinnen und Bürger sowie Träger öffentlicher Belange die Möglichkeit haben, Einwände und Hinweise an das Eisenbahn-Bundesamt zu schicken.
Auch die Stadt Bergisch Gladbach wird dann ihre Stellungnahme abgeben. Die Eingaben werden im weiteren Arbeitsprozess abgearbeitet.
Seit November 2022 läuft bereits ein erstes Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen Bahnübergang Tannenbergstraße/Stellwerk „gf“ und dem Bahnhofsgelände in Bergisch Gladbach (Abschnitt 2.2), die Verantwortlichen hoffen auf einen Abschluss im ersten Halbjahr, eine Bürgerbeteiligung fand bereits im März 2022 statt.
Bahnübergang Tannenbergstraße wird endgültig geschlossen
Im Nachgang dieses Verfahrens, so die Planer, sollen noch Dokumente zur endgültigen Schließung des Bahnübergangs Tannenbergstraße und zum Bau einer als Ersatz erforderlichen Fußgänger-Radfahrer-Überführung im Bahnhofsbereich eingepflegt werden, „Deckblattverfahren“ heißt das offiziell.
Für die beiden noch offenen Planfeststellungs-Abschnitte Köln Hauptbahnhof (1.1) und Bahnhof Messe-Deutz (1.2) sind die Entwurfsplanungen weit vorangeschritten. Bahnsteige müssen hier für die S-Bahnen ausgebaut werden.
Im nun gestarteten Verfahren ist auch der Haltepunkt Duckterath, in der Nähe der Mülheimer Straße im Stadtteil Gronau, berücksichtigt. Die sehr stark von Pendlern genutzte Haltestelle soll barrierefrei ausgebaut werden und einen zweiten Bahnsteig erhalten.
Bergisch Gladbach: Kein P&R-Platz in der Stadtmitte vorgesehen
Auch für Reisende aus Kürten und Umland ist Duckterath die wichtigste Anfahrstelle, nur dort gibt es einen Park-und-ride-Parkplatz mit direktem Bahnanschluss. In der Stadtmitte besteht keine Möglichkeit auf kostenfreies Parken und ist auch später nicht vorgesehen.
Hinter Duckterath wechselt die Bahnstrecke auf Kölner Stadtgebiet. Durch das Naturschutzgebiet Thielenbrucher Moor wird Dellbrück erreicht. Für die zu schützende Zone haben die Planer bereits viele Maßnahmen aufgenommen.
S-Bahn-Strecke soll südlich verlaufen, um Kalkflachmoor zu schonen
Das zweite Gleis soll südlicher als das Bestandsgleis verlaufen, um ein nördlich der Strecke vorhandenes Kalkflachmoor zu schonen. Der Bahndamm soll auch erhöht und verbreitert werden, damit nicht in den Wasserhaushalt des Moores eingegriffen wird. Aktuell gibt es bereits eine Überwachung des Grundwassers. Nach dem Beschluss der Planfeststellung erwartet die Bahnreisenden eine Streckensperrung von einem Jahr.
Mit Ersatzbussen soll der Linienbetrieb aufrecht erhalten werden. Dann aber sollen gleich drei S-Bahnen die Reisenden bis zum, Kölner Hauptbahnhof bringen, neben der vorhandenen S11 auch die Linien S14 und S10 mit jeweils angepasster Streckenführung ab Köln.
Zur Hauptverkehrszeit sollen die Bahnen nahezu alle fünf Minuten ab Bergisch Gladbach rollen, mit vier Gleisen und drei Bahnsteigkanten im Bereich des Bahnhofs.