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Nach Priester-BebenEx-Bürgermeister von Bergisch Gladbach will aus Kirche austreten

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Jemand unterschreibt auf einer Liste.

Die katholischen Kirchengremien in Bergisch Gladbach-Refrath hatten eine Unterschriftenaktion gegen die Pläne des Erzibstums Köln gestartet.

Die Entscheidung des Erzbistums Köln löst heftige Reaktionen in Bergisch Gladbach aus.

Mit Empörung, Ärger und Fassungslosigkeit haben zahlreiche Christen die Kommunikation und Personalentscheidung zur Bildung einer Großpfarrei in Bergisch Gladbach aufgenommen. „Es ist einfach zu viel“, sagt einer, der seinen Glauben auch in seinem vormaligen Amt stets auch im Alltag betont hat: Ex-Bürgermeister Lutz Urbach hat am späten Sonntagabend angekündigt, aus der katholischen Kirche auszutreten.

Zwar seien derzeit „leider keine Termine mehr für einen Kirchenaustritt“ beim Amtsgericht Bensberg zu bekommen, er habe jedoch den nächstmöglichen Termin vorgemerkt: „Meine Frau Tanja und ich werden nun doch sehr schweren Herzens austreten. Nach den schon unerträglichen Vorgängen rund um die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum kommen nun noch Personalentscheidungen im Dekanat hinzu, die wir als völlig untragbar ansehen.

Dass man die Menschen in den Gemeinden derart nicht mitnimmt, nicht abholt – kann ich als Kommunikationsmensch in keiner Wiese nachvollziehen.
Ferdinand Linzenich, Kabarettist und Refrather

Gehen müssen Pfarrer Darscheid, Pfarrer Kissel und Thomas Droege (KJA). Falscher können Personalentscheidungen nicht sein.“ Darscheid habe eine „höchst lebendige Gemeinde“ geschaffen, Kissel die Gemeinde in Refrath „zeitgemäß neu aufgestellt“ und Droege aus der Katholischen Jugendagentur einen „höchst geschätzten Sozialpartner in der Region“ gemacht und „Meilensteine der Zusammenarbeit zwischen der Kirche und den Zivilgemeinden“ verantwortet (z.B. Kita und Stadtteilhaus Hand)t. Urbach: „Diese drei kompetenten Männer werden geschasst, verbannt, gefeuert.“

„Das ist alles sehr traurig“, sagt der Bergisch Gladbacher Stadtrat und stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Christian Buchen, der vor 20 Jahren Diözesanleiter des Jugendverbands Katholische Junge Gemeinde (KJG) war. In jedem Unternehmen wisse man, dass bei solchen Veränderungen ein Changemanagement nötig sei, um die Menschen mitzunehmen. „Das scheint hier ja überhaupt nicht geklappt zu haben.“

Auch Kabarettist und Kommunikationscoach Ferdinand Linzenich, selbst Gemeindemitglied in Refrath, kann die Kommunikation des Erzbistums nicht nachvollziehen: „Dass man die Menschen in den Gemeinden derart nicht mitnimmt, nicht abholt – kann ich als Kommunikationsmensch in keiner Wiese nachvollziehen.“