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Kontrollen gegen kriminelle Jugendbande13-Jähriger mit Butterfly-Messer erwischt

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Beamte der Bereitschaftspolizei kontrollieren am frühen Donnerstagabend Jugendliche in der Gladbacher Innenstadt.

Bergisch Gladbach – Im Zusammenhang mit der Jugendbande, die seit mehreren Monaten zusehends Schüler in Bergisch Gladbach bedroht, misshandelt und ausraubt, hat die Polizei am gestrigen letzten Schultag vor den Osterferien erneut Flagge gezeigt. Drei Teams aus Wach- und Bezirksdienst beobachteten am Morgen vor Schulbeginn die Bensberger Stadtbahn-Haltestellen Frankenforst und Im Hoppenkamp sowie die Endhaltestelle am Busbahnhof in Bensberg, während Lehrer der nahe gelegenen weiterführenden Schulen den Nahbereich um ihre Schulgebäude im Auge behielten, sagte Polizeisprecher Richard Barz auf Anfrage.

Am frühen Donnerstagabend hatten bereits etwa zehn Angehörige einer Kölner Polizei-Hundertschaft Personenkontrollen im hiesigen Stadtgebiet durchgeführt, sowohl in Bensberg als auch in unmittelbarer Nähe des Bergisch Gladbacher Busbahnhofs. Bei einem 13-jährigen Jungen stellten die Beamten ein verbotenes Butterfly-Messer sicher, bei anderen Drogen.

13-Jähriger mit Butterfly-Messer

Nach Informationen dieser Zeitung ist der 13-jährige Waffenbesitzer der Polizei nicht zum ersten Mal aufgefallen. Bei ihm handelt es sich zwar nicht um den Messerstecher vom Bensberger Busbahnhof, jedoch gehört der Junge zu der sechsköpfigen Tätergruppe, die am 18. März von der Polizei festgenommen wurde, nachdem sie zuvor im Parkhaus an der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße und anschließend an der Steinstraße in Bensberg insgesamt sieben Kinder und Jugendliche geschlagen und ausgeraubt hatte. Eine Bestrafung droht dem Jungen indes weder für die Raubstraftaten noch für den illegalen Waffenbesitz: Strafmündig ist man erst ab dem 14. Lebensjahr.

„Wenn junge und sehr junge Leute mit Straftaten auffallen, wird in aller Regel auch das für sie zuständige Jugendamt informiert. Bei Kindern nimmt der allgemeine soziale Dienst des Amtes Kontakt auf und macht Hilfsangebote. Als letztes Mittel“, so der Bergisch Gladbacher Stadtsprecher Martin Rölen, komme auch eine Inobhutnahme und die Unterbringung bei Pflegeeltern oder in einer Jugendeinrichtung in Betracht. Rölen stellt aber klar: „Grundsätzlich ist das Jugendamt nicht dazu da, Vergehen der Jugendlichen durch behördlichen Eingriff zu ahnden.“

Im Fall des im Iran geborenen Jungen mit dem Messer ist das hiesige Jugendamt übrigens gar nicht zuständig: Der Junge wohnt in Oberberg. Polizeisprecher Barz sagte am Freitag auf Anfrage weiter, der Einsatz der Bereitschaftspolizei in der Kreisstadt habe in dieser Woche „planmäßig an zwei Tagen“ stattgefunden. Die Gruppe sei zunächst in die aktuelle Entwicklung eingewiesen worden und habe dann an zwei Tagen im Spätdienst Kontrollen durchgeführt und dabei Personalien aufgenommen.