Das Aus für die Radarkontrollen auf der A1 hält unser Autor für bedauerlich, aber die Gladbacher Kreisverwaltung muss nun Lösungen finden.
Kommentar zum Blitzer-Aus an der A1Der Rheinisch-Bergische Kreis hat ein Problem
Von der Entscheidung der Autobahn GmbH, das Tempolimit und die Radarkontrollen auf der A1 zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz so kurzfristig aufzuheben beziehungsweise zu verbieten, ist die Kreisverwaltung offenbar kalt erwischt worden.
Über Nacht mehr als zehn Millionen Euro Jahreseinnahmen zu verlieren, ist in Zeiten einer angespannten Finanzlage unangenehm – für das Kreishaus und für die Rathäuser, die den Kreis ja letztlich finanzieren. Mal ehrlich: Mir persönlich wäre es weitaus lieber gewesen, die vielen Raser-Deppinnen und -deppen hätten weiterhin dazu beigetragen, wichtige öffentliche Aufgaben im Kreis mitzufinanzieren. Es wird ja schließlich niemand gezwungen, ein Tempolimit zu missachten.
Stattdessen müssen nun anderweitig Einnahmen erhöht oder Ausgaben gesenkt werden. Doch leider haben Hinweise und Bitten von Seiten des Kreises an die Autobahn GmbH, es mal langsam anzugehen, offenbar überhaupt nichts gebracht.
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Die Angst der Ämter vor dem „Wegelagerer“-Image
Das ist andererseits auch wieder verständlich: Zum einen ist das Bundesverkehrsministerium geführt von der „Freie Fahrt für freie Bürger“-Partei FDP, zum anderen will aber auch sonst kein Verantwortlicher für Verkehrssicherheit in den Ruch der Wegelagerei kommen.
Solche Wegelagerei gibt es im Rheinisch-Bergischen Kreis, soweit hier bekannt, tatsächlich aber auch nicht. Das Wort von der Radar-„Falle“ ist jedenfalls in unserem Kreis ein müder Kampfbegriff, hinter dem sich Raserinnen und Raser verstecken, wenn sie mal geblitzt worden sind.
Bußgeldstelle wird schlagartig überdimensioniert
Doch hilft alles Lamentieren jetzt nicht weiter. Die Würfel sind gefallen und der Kreis hat das Problem - zu dem im Übrigen auch die Frage zählt, was aus den vielen Mitarbeitern der Bußgeldstelle wird.
Die Kreisverwaltung hat signalisiert, dass niemand um sein Beschäftigungsverhältnis soll fürchten müssen. Wie das aber praktisch funktionieren kann, muss sich noch herausstellen.