Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Nach Antisemitismus-VorwürfenOpen-Source-Festival lädt Rapper Talib Kweli aus

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Der New-Yorker Rapper Talib Kweli (Archivfoto).

Düsseldorf – Der New Yorker Rapper Talib Kweli wird nicht wie angekündigt auf dem 14. Open-Source-Festival in Düsseldorf am Samstag, 13. Juli, spielen. Das hatte das Festival bekannt gegeben, nachdem der Rapper via Facebook erneut seine Verbundenheit zu der als antisemitisch eingestuften Organisation BDS bekräftigt hatte. Die Rheinische Post hatte als Erstes davon berichtet.

Festival-Chef Philipp Maiburg hatte den Künstler zunächst via E-Mail um eine Stellungnahme gebeten. Dieser reagierte mit einem Facebook-Post, in dem er der deutschen Regierung Falschaussagen unterstellte und Deutschland in die Nähe von Nazis und dem Ku-Klux-Klan rückte. Kweli unterstellte Israel in dem Posting strukturellen Rassismus gegen Muslime und dunkelhäutige Menschen und dem deutschen Staat die Unterdrückung der Meinungsfreiheit.

Das Open-Source Festival hatte Ende des vergangenen Jahres verkündet, dass der Rapper beim Festival auftreten würde. Laut der Rheinischen Post machte eine Literaturwissenschaftlerin die Festivalleitung dann darauf aufmerksam, dass sich der Künstler auf Twitter wiederholt für die BDS-Organisation ausgesprochen hatte. Die politische Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“, kurz BDS, stellt das Existenzrecht von Israel in Frage und will den Staat wirtschaftlich, politisch und kulturell isolieren. Der Bundestag hatte die Organisation im Mai als antisemitistisch eingestuft.

Open-Source-Festival findet zum letzten Mal statt

„Wir haben nach diesem Schreiben keine andere Handhabe, als unsere Einladung nicht aufrecht zu erhalten und den Auftritt von unserer Seite abzusagen“, erklärte Maiburg in der Rheinischen Post. Der Rapper schrieb in seinem Post dazu: „Wenn ich in Deutschland nicht erwünscht bin, weil ich für Menschlichkeit bin, dann scheiß drauf. Dann komm ich nicht.“

Das Open-Source-Festival hat als Ersatz auf der Hauptbühne den Rapper Baloji angekündigt, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet. Außerdem soll es ein Podium mit Experten zum Umgang mit BDS in der Kultur- und Kreativwirtschaft geben. Der Künstler Baloji wurde in der heutigen Demokratischen Republik Kongo geboren und kommt aus Belgien. Aufgrund von Finanzierungsproblemen wird das Open-Source-Festival in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden.