AboAbonnieren

Interview

Ausblick
Was hat Bürgermeister Stücker 2025 in Wiehl vor?

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann und eine Frau vor einer applaudierenden Menge.

Die Eröffnung des Kindergartens in der Repschenrother Mühle an der Seite von Unternehmerin Dorothee Faulenbach war für Ulrich Stücker ein Freudentag. 2025 gibt es neue Baustellen.

Ulrich Stücker (58) ist seit 2015 Bürgermeister der Stadt Wiehl. Reiner Thies sprach mit ihm über die Vorhaben für das Jahr 2025.

Was hat für das Wiehler Rathaus Priorität in diesem Frühjahr?

Ulrich Stücker: Wir wollen recht bald den Rat über den Aufgabenkatalog zur Sanierung des Bonhoeffer-Gymnasiums abstimmen lassen. Mitte des Jahres soll auf der Basis dieser Vorgaben die europaweite Ausschreibung von Planung und Umsetzung folgen. Wenn es sehr gut läuft, können wir vielleicht schon Ende des Jahres den Auftrag an ein Bauunternehmen vergeben. Bei der Überprüfung der Gymnasiums-Gebäude sind böse Überraschungen ausgeblieben. Es hat sich bestätigt, dass ein Großteil der Substanz für eine Sanierung infrage kommt.

Wie geht es in der übrigen Schullandschaft weiter?

In Sachen Gesamtschule Bielstein läuft die Klage anderer oberbergischer Kommunen. Die Erwiderung darauf seitens der Bezirksregierung liegt inzwischen beim Kölner Verwaltungsgericht vor. Unser Anwalt fragt regelmäßig nach, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Wir möchten schnell Klarheit und hoffen, zum Schuljahr 2026/2027 mit der Gesamtschule starten zu können. Baulich werden Räume angepasst werden müssen, insgesamt bietet das Bielsteiner Schulzentrum aber ausreichend Platz. Im Blick behalten wir auch die Modernisierung der Marienhagener Grundschule, aber das ist ein mittelfristiges Projekt. Für alle Schulstandorte gilt übrigens, dass der Anschluss ans Glasfasernetz in diesem Jahr erledigt sein wird.

Was ist der Sachstand beim Seequartier am Wiehlpark?

Im Februar oder März beginnen wir mit dem Abriss der Pro-Markt-Halle. Sehr bald rechnen wir mit der Freigabe der Wasserbehörden als Voraussetzung für den Rahmenplan. Bei der Bauleitplanung wird die Hochwasserproblematik besonders berücksichtigt. Der Aufstellungsbeschluss soll noch vor der Sommerpause erfolgen. Der nächste Schritt wird dann die Konzeptvergabe sein, auf deren Basis wir einen Investor finden wollen. Der Baubeginn steht frühestens in zwei Jahren an. Vom Gelingen dieses Projekts hängt dann ab, ob und in welchem Umfang Ersatzstellplätze nötig werden und dazu der Bau eines Parkhauses am Schwimmbad ansteht.

Wie geht es in Drabenderhöhe weiter?

Beim Baugebiet „Auf der Höhe“ wollen wir die erfolgreiche Bürgerbeteiligung fortsetzen. Im April oder Mai soll der vorliegende Entwurf konkretisiert werden. Und am anderen Ende des Ortes, im Baugebiet „In der Freiheit“, auch bekannt als „Holländerwiese“, wollen wir einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan fassen. Dort sollen ein neues Feuerwehrhaus und Wohnhäuser entstehen. Der Bau eines Soccer-Courts für den Ort startet noch in diesem Jahr.

Was wird in diesem Jahr fertig?

Die neue Tribüne des FV Wiehl, die Bauarbeiten gehen gut voran. Nicht so sichtbar, aber besonders wichtig ist die kommunale Wärmeplanung, das wichtigste Projekt für den Klimaschutz in diesem Jahr. Dazu kommen insgesamt zwölf neue Elektroladesäulen für die Innenstadt. Die Feuerwehr bekommt zwei neue Drehleiterfahrzeuge. Wir geben zudem fünf Millionen Euro für die Sanierung von Brücken und Straßen aus. Mit der Freigabe der Mühlenstraße kommt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für die Innenstadt zum Abschluss.

In Ihrer Haushaltsrede haben Sie den Zusammenhalt beschworen. Was tragen Sie dazu bei?

Ganz oben steht weiterhin unsere starke Unterstützung für ehrenamtliches Engagement in der Stadt, ohne das vieles nicht möglich wäre. Zudem werden wir die Formate zur Jugendbeteiligung fortsetzen. Und schon im Februar laden wir gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises zum ersten Wiehler Wirtschaftstreff ein, der bei Unternehmerinnen und Unternehmern auf großes Interesse stößt: Vertreterinnen und Vertreter von mittelständischen Firmen treffen sich zum Auftakt bei der Firma BGS Beta Gamma Service zum Austausch. Darüber hinaus sorgt das Musterprojekt „Wiehl enthindert“ dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigung mehr Teilhabe erfahren. So werden neue Angebote vorgestellt, etwa ein inklusiver Leseclub oder ein Format der politischen Bildung im Vorfeld der Kommunalwahl. Ich möchte bei allen Wiehlerinnen und Wiehlern für Zuversicht werben. Wir haben gemeinsam bereits viel erreicht.