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MachbarkeitsstudieEine neue Schule für Marienhagen

Lesezeit 3 Minuten
Kinder laufen über einen Spielplatz, im Hintergrund ein Haus aus zwei Baukörpern.

So könnte die neue Schule aussehen: Die Visualisierung zeigt den Altbau rechts und den Neubau links.

Eine von der Stadt Wiehl beauftragte Machbarkeitsstudie empfiehlt die Sanierung des bestehenden Schulgebäudes und die Errichtung eines Anbaus.

Die marode Grundschule in Wiehl-Marienhagen soll grundlegend saniert und ausgebaut werden. Dafür hat die Stadt Wiehl eine Machbarkeitsstudie erarbeiten lassen, die nun der Politik vorgestellt wurde. Auf 7,3 Millionen Euro werden die Kosten angesetzt. Die Finanzierung ist unklar. Der Bauausschuss des Stadtrats hat dennoch am Dienstag bereits grünes Licht für konkretere Planungen gegeben.

Vor sieben Jahren stand die Existenz der Grundschule in Wiehl-Marienhagen wegen sinkender Schülerzahlen auf der Kippe. Nach einigem Hin und Her kam die Stadt zu der salomonischen Lösung, sie als Nebenstandort eines Schulverbunds mit der Wiehler Grundschule fortzuführen. Heute ist man darüber erleichtert. Die Anmeldezahlen sind stabil. Die aktuelle Eingangsklasse hat 28 Kinder.

Eine Ansicht des Entwurfs von der anderen Seite.

Die Architekten schlagen vor, dass zwischen dem alten (l.) und dem neuen Gebäudeteil ein verbindendes Eingangsfoyer errichtet wird.

Im Bauausschuss nannte Bürgermeister Ulrich Stücker die nun präsentierten Pläne „eine Machbarkeitsstudie, nicht mehr und nicht weniger“. Die Grafiken sollten nicht den Eindruck erwecken, dass morgen die Bagger anrücken. „Da ist noch ein langer Weg zu gehen.“ Er rechne aber mit einem grundlegenden Planungsbeschluss des Stadtrats als klares Bekenntnis zum Standort. Der Erhalt der Schule habe sich als „unerlässlich für die Attraktivität der Bergdörfer“ erwiesen, betonte Stücker und dankte der Schulleitung dafür, dass der Schulverbund so reibungslos funktioniert.

Da ist noch ein langer Weg zu gehen.
Ulrich Stücker, Bürgermeister von Wiehl, dämpft Hoffnungen auf einen schnellen Baubeginn

Im Ausschuss stellte Ben Michel vom Aachener Architekturbüro PVMA die Machbarkeitsstudie vor. Diese hat mehrere Varianten gegeneinander abgewogen und empfiehlt den Erhalt und die Sanierung des bestehenden Gebäudes sowie die Errichtung eines Anbaus mit Holzfassade. In dem so entstehenden s-förmigen Komplex soll auch die Nachmittagsbetreuung untergebracht werden. Die dafür derzeit genutzten Pavillons werden abgerissen.

Die Nutzfläche des Hauptgebäudes würde damit auf etwa 1800 Quadratmeter verdoppelt. Es gäbe genug Platz für Klassenzimmer, Fachräume, Ganztagsbetreuung und Verwaltung, notfalls auch mal für eine zweite Eingangsklasse. Die Raumplanung, an der das Kollegium intensiv beteiligt wurde, soll für mindestens 50 Jahre die flexible Basis für eine moderne Pädagogik sein.

Stadt Wiehl will Verkehrsproblem lösen

Der Erhalt des Altbaus ist Grundlage für einen schrittweisen Bauablauf bei laufendem Betrieb. Die Sanierung würde erst beginnen, wenn der Anbau bezugsfertig ist.

Architekt Michel nennt den Hol- und Bringverkehr vor der Schule, wie er sich derzeit darstellt, „chaotisch“. Mit einem neuen Eingangsfoyer im Übergangstrakt zwischen Alt- und Neubau möchte er „das Ankommen stärken“. Ungelöst bleibt aber das Parkproblem, und erst recht die gefährliche Zufahrt, wie auch eine Mutter im Ausschuss kritisch anmerkte.

Der städtische Fachbereichsleiter Andreas Zurek gab zu, dass man sich damit schon seit Jahrzehnten herumplage. Im Hinblick auf den Neubau habe er aber einen neuen Termin mit der Kreispolizeibehörde vereinbart. Und das Parkplatzproblem müsse im Zuge der Baugenehmigung ohnehin geklärt werden. „Wir werden eine Lösung finden“, versprach Zurek.

Das muss auch für die Finanzierung des Projekts gelten, und das vor dem Hintergrund, dass die Stadt viele Millionen für das Bonhoeffer-Gymnasium ausgeben muss. Darum wird es in der Novembersitzung des Hauptausschusses gehen.