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Wiehl soll übernehmenStadt möchte Marienhagener Schule über Verbund erhalten

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Die Marienhagener Grundschule soll ein Nebenstandort der Wiehler Schule werden. Doch die Wiehler Lehrer und Eltern sind darüber wenig begeistert.

Marienhagen – Um die Marienhagener Schule zu erhalten, soll sie ein Nebenstandort der Wiehler Gemeinschaftsgrundschule (GGS) werden. Diesen Plan hat sich die Stadtverwaltung am Montagabend im Stadtrat absegnen lassen und in dieser Woche die betroffenen Kollegien und Elternschaften in Marienhagen und Wiehl informiert. Genaueres soll nun einem Anhörungsgespräch geklärt werden, an dem auch die zuständige Schulrätin und Vertreter der Bezirksregierung beteiligt werden.

Ob der Schulverbund eingerichtet wird, entscheidet der Rat am 17. Oktober. Dabei könnte er sich auch über die Ablehnung der Schulkonferenz hinwegsetzen. Wie auch alle anderen Grundschulen im Stadtgebiet glaubt die Wiehler GGS, dass der Verbund mit erheblichen Nachteilen verbunden ist, weil die Lehrer pendeln müssen und sich weniger um die eigenen Schüler kümmern können. Zudem fürchten die anderen Schulen, den jahrgangsübergreifenden Unterricht von Marienhagen übernehmen zu müssen. Bürgermeister Ulrich Stücker strebt aber noch immer eine einvernehmliche Lösung an. Er möchte, dass der Zusammenschluss für die Wiehler Grundschule Vorteile hat. Dafür hat er sich um die persönliche Unterstützung von Regierungspräsidentin Gisela Walsken bemüht, welche sie ihm in einem nächtlichen Telefonat am Donnerstag auch zugesagt hat.

Der städtische Beigeordnete Michael Schell kann sich viele Maßnahmen vorstellen, von denen die Wiehler Schüler bei einem Verbund profitieren könnten, beispielsweise bauliche Modernisierungen oder neue pädagogische Möglichkeit bei der Inklusion, im Schulsport oder in der Schulsozialarbeit. Zudem möchte die Stadtverwaltung den Skeptikern Schulverbünde vorstellen, die gut funktionieren.

Nachdem die intensiven Bemühungen der Stadt, bei der Bezirksregierung eine Ausnahmeregelung oder einen weiteren Aufschub zu erwirken ebenso erfolglos waren wie das Werben um eine verbindungsbereite Grundschule, drängt die Zeit. Bis zu den Herbstferien soll der Verbund abgemacht sein, damit die Marienhagener Eltern ihre Kinder anmelden können. Notfalls, merkt Schulamtsleiter Hans-Joachim Klein an, werde man einen Verbund beschließen und den Hauptstandort erst nachträglich benennen.

In wenigen Jahren soll die Marienhagener Schülerzahl laut Prognose die kritische Grenze von 92 Kindern wieder überschreiten. Der Erhalt der Schule hat darum oberste Priorität, betont Bürgermeister Stücker. „Es kann doch nicht sein, dass wir auf den letzten Metern die Schule dicht machen müssen.“