Waldbröl – Die Idee zur Teilnahme an der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, kurz: „DSDS“, kam recht spontan: Soeben hatte Enrico Juniku (19) aus Waldbröl im Internet Werbung für die Show des Senders RTL gesehen. „Ich kannte DSDS schon vorher, habe es aber nie regelmäßig geschaut“, sagt der 19-Jährige heute. Nun kämpft er mit derzeit 34 Kandidaten um den Sieg.
Der Weg dorthin verlief holpriger als üblich. Für das Casting auf einem Ausflugsschiff auf dem Rhein hatte er nur einen Song geprobt, ohne Playbackmusik ging Juniku auf die Bühne. „Ich war unvorbereitet“, gibt er zu. Sogar gar nicht erst zum Casting zu gehen, hatte er am Tag zuvor in Erwägung gezogen: „Ich fand irgendwie kein passendes Lied.“ Er bekam zwar von Chef-Juror Dieter Bohlen ein Ja, die anderen Jurymitglieder, Maite Kelly und Mike Singer, hingegen waren nicht so begeistert von seiner Leistung.
Zweite Chance
Doch dem Mitglied der Kelly Family ging Enrico Juniku offenbar nicht aus dem Kopf. Und so ließ sie ihn noch einmal auf das oberste Deck des Schiffes rufen. Er bekam eine zweite Chance und sogar die Erlaubnis, ein anderes Lied - „Roller“ von Apache 207 – zu singen. Der Auftritt saß, der Waldbröler ist weiterhin bei der Musikshow dabei. „Im ersten Moment, nachdem Maite Kelly mich zurückgerufen hat, war ich unsicher, weil ich dachte, wenn ich da hochgehe und es versaue, bekomme ich wieder die gleiche Kritik oder noch schlimmere.“
Doch in den darauffolgenden „Re-Calls“, bei denen immer einige der schwächeren Kandidaten ausgesiebt werden, hielt er sich wacker. Im zweiten Durchgang traten die übrig geblieben Kandidaten jeweils in Gruppen vor der Jury im Kloster Bronnbach, bei Wertheim in Baden-Württemberg, auf. Dabei sang Enrico Juniku mit zwei weiteren Kandidaten das Lied „Dancing with a Stranger“ von Sam Smith. „Normalerweise singe ich kein Englisch“, sagt er. Die Stücke werden den Gruppen jedoch fest zugeteilt. „So ist es ja auch eine Herausforderung.“
Vor anderthalb Jahren ist der 19-Jährige mit seiner Familie von Rösrath nach Waldbröl gezogen, um seinen Onkel, der ein spanisches Restaurant in Wissen eröffnet hat, zu unterstützen. Ursprünglich wollte Juniku vor dem Umzug eine Ausbildung zum Hotelfachmann machen. Musik war schon vor der Teilnahme an DSDS seine Leidenschaft. Eigene Lieder hat er bei Spotify und auf Youtube veröffentlicht. Doch Bühnenerfahrung hatte er keine. Vor Kameras aufzutreten war anfangs ebenso ungewohnt. „Aber ich habe mich nach einiger Zeit wohlgefühlt“, sagt Juniku.
Ein gutes Sprungbrett
Ob man allein durch die Teilnahme an der Show ein großer Star wird, daran hat er Zweifel. Er sagt aber auch: „Ich denke, DSDS ist ein gutes Sprungbrett, wenn man damit richtig umgeht.“ Falls er es selbst nicht ins Finale schaffe, so hoffe er für seine persönlichen Favoriten Starian Dwayne McCoy oder Karl Jeroboan, dass einer von ihnen gewinne. „Die Jungs sind bombe, vom Charakter, der Stimme und vom Gesamtpaket her. Aber ich gönne wirklich jedem den Sieg.“
Egal, wie es ausgeht, für Enrico Juniku fest: „Ich werde auf jeden Fall weiter meine eigene Musik produzieren, aber ich werde auch kellnern. Das ist für meine Familie, wenn die jemanden braucht, dann bin ich da.“ Eines seiner musikalischen Vorbilder ist der deutsche Rapper Apache, aber wichtiger ist es ihm, seine ganz eigene Musik zu machen: „Ich möchte gerne meinen eigenen Musikstil finden und den vermarkten.“
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Am Samstagabend läuft bei RTL ab 20.15 Uhr der dritte Re-Call der Talentshow, diesmal auf einer außergewöhnlichen Bühne: Umgeben von Kühen und Schafen, singen die Kandidaten in einem Stall in der Nähe von Kloster Bronnbach. Nur wer es dort schafft, die dreiköpfige Jury erneut von sich zu überzeugen, darf mit in die nächste Runde auf die griechische Insel Mykonos. Der Waldbröler singt dabei mit drei Mitstreitern das Lied „Blinding Lights“ von The Weeknd.