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Poldi-Cup pausiertUnternehmer Markus Krampe investiert in Gummersbach in neue Firmenzentrale

Lesezeit 4 Minuten
Unternehmer Markus Krampe auf dem Dach seines neuen Firmensitzes – mit Blick aufs Steinmüllergelände.

Unternehmer Markus Krampe auf dem Dach seines neuen Firmensitzes – mit Blick aufs Steinmüllergelände.

Ein Grund für das Wachstum von Krampes kleinem Imperium, das 50 Millionen Euro Umsatz pro Jahr macht, sind die „Glücksgefühle“-Festivals.

Mit ihren rund 100 Mitarbeitenden ist die Markus Krampe Entertainment Group in den vergangenen Jahren zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen. Kein Wunder, dass die Geschäftsräume in Gummersbach-Niederseßmar aus allen Nähten platzen und eine neue Unternehmenszentrale gesucht wurde. Fündig geworden ist Firmenchef Markus Krampe mitten in Gummersbach. Besser gesagt am Fuße der Berstig, in den ehemaligen Räumen der Innungskrankenkasse.

Rund zwei Millionen Euro hat der Unternehmer für die Immobilie bezahlt, einen ähnlich großen Betrag noch einmal für die Kernsanierung. Dass der Dümmlinghauser, der schon mit seinen Großeltern zur IKK gekommen ist, Gummersbach treu geblieben ist, zeigt, wie verwurzelt der 53-Jährige mit der Region ist. In seinem beruflichen Umfeld habe man ihm immer wieder gesagt, dass er seinen Sitz in Köln haben müsse – doch Krampe will in Gummersbach bleiben. Somit müssen rund 40 Beschäftigte pendeln, die nicht hier leben.

Unternehmer Markus Krampe hält am Standort Gummersbach fest

Und wenn sein Freund Lukas Podolski, dessen Manager er ist, oder wie zuletzt auch DSDS-Juror Pietro Lombardi nach Gummersbach kommen, geben auch die ihm recht: Krampe arbeitet und lebt dort, wo andere Urlaub machen. Vertragsabschlüsse mit Firmen in New York kann er auch vom dritten Stock seiner neuen Firmenzentrale aus machen.

Die hat an die 2000 Quadratmeter Grundfläche. Den 1980er-Jahre-Charme einer Krankenkasse hat der Firmenchef mit viel Liebe zum Detail rausgefegt. Herausgekommen ist eine Büroatmosphäre, in der kreative Menschen sich wohlfühlen können – mit gemütlichen Sesseln, überschaubar großen Büroeinheiten und ganz viel Glas, gepaart mit nüchternen Betondecken. So geht Büro heute.

Ein Grund für das Wachstum von Krampes kleinem Imperium, das immerhin 50 Millionen Euro Umsatz pro Jahr macht, sind auch seine „Glücksgefühle“-Festivals auf dem Hockenheimring. Zwei dieser Festivals hat Krampe bereits ausgerichtet, zuletzt wurde die 200 000-Marke bei den Besuchern geknackt.

Mit dem Glücksgefühle-Festival den richtigen Riecher gehabt

Das Format hat Krampe mit Lukas Podolski entwickelt, und es scheint so, als hätten die beiden einen Volltreffer gelandet. Denn längst geht es nicht mehr nur um einen Mix aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen, zu denen die Besucher feiern können. Glücksgefühle ist vielmehr auf dem Weg eine echte Marke zu werden. Inzwischen werden Getränke, Schokoladen und sogar Mode unter dem Logo angeboten. Allein die Glücksgefühle-Festivals machen 50 Prozent seines Umsatzes aus, berichtet Krampe.

Und so wundert es auch nicht, dass die Namen der Stars, die dort auftreten, noch größer werden. „Anfangs wurden wir belächelt“, erinnert sich der 53-Jährige. Doch inzwischen gehören die Glücksgefühle zu den Top drei der Festivals in Deutschland. Inzwischen ist es sogar so weit, dass man in Gummersbach das neue Epi-Zentrum der deutschen Unterhaltungsbranche wittert.

Neben den Glücksgefühlen kümmert sich der zweifache Familienvater um das Management seiner Künstler. Zu denen gehört beinahe die komplette Mallorca-Riege, darunter Mia Julia, Mickie Krause oder Lorenz Büffel. Als Gummersbacher hat Krampe außerdem einen guten Draht zum Handball und zum VfL. Obwohl er selbst immer nur Fußball gespielt hat und beim jährlichen Poldi-Cup (siehe Kasten) beim Promi-Spiel in der Schwalbe-Arena auch selbst auf dem Kleinspielfeld steht, ist er auch Fan des VfL Gummersbach.

Dieser ist seit wenigen Wochen Untermieter an Krampes neuem Firmensitz. 500 Quadratmeter Bürofläche haben VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler und sein Team mit Aussicht auf die Schwalbe-Arena bekommen. Krampe war es auch, der den VfL und seinen neuen Top-Sponsor zusammengebracht hat. Und das nicht nur aus Liebe zu den Handballern, sondern auch, weil er damit eine Weltmarke unterstützen kann. „Sogar bei Gesprächen mit Geschäftspartnern in New York ist der VfL bekannt und am Ende auch ein Türöffner.“


Lukas Podolski macht ein Jahr Pause

Der Poldi-Cup in der Gummersbacher Schwalbe-Arena macht im kommenden Jahr ein Jahr lang Pause. Das hat Organisator Markus Krampe im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Der Termin wäre im Januar so früh gewesen, dass viele der Teams, darunter Schalke, Fürth oder Karlsruhe, keine Zeit gehabt hätten. Auch das Gros der Promis, die zum Einlagespiel gekommen wären, hätten abgesagt, da sie zu Beginn des neuen Jahres noch in Urlaub seien, wie Krampe weiter ausführt.

Im Jahr 2026 soll es dann in doppelter Größe weitergehen. Dann will er das Event für die Stiftung seines Freundes Lukas Podolski über zwei Tage in Gummersbach ausrichten. An Tag eins mit einem Jugendturnier, zu dem sogar Real Madrid oder Juventus Turin ihren Nachwuchs entsenden sollen, und an Tag zwei mit einem Traditions-Cup in der Arena mit Teams aus Spanien, Italien und England. Und natürlich, auch das ist Krampe wichtig, gebe es wieder ein Einlagespiel mit Promis.