Am Sonntag, 23. Februar, ist Bundestagswahl. Wir stellen Oberbergs Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Sebastian Diener (FDP).
Kandidatenporträt mit VideoSebastian Diener aus Waldbröl hat auf dem Sofa die Politik entdeckt
Seine Freiheit ist ihm heilig, niemand darf sie ihm nehmen. „Ich will tun und lassen, was ich will – natürlich im Rahmen des Erlaubten.“ Geht es darum, wie Sebastian Diener sein Leben gestaltet, dann wird der 31-Jährige bestimmt, sogar energisch. „Das haben mir meine Eltern mitgegeben – ich bin sehr freiheitlich aufgewachsen.“ Und eben dieser Liberalismus habe ihn dazu gebracht, im Dezember 2012 in die FDP einzutreten – jetzt kandidiert Diener für den Bundestag. Seit November 2020 sitzt er für die Liberalen im Rat der Stadt Waldbröl, inzwischen als stellvertretender Fraktionschef von vier insgesamt Mandatsträgern. Seit Februar jenes Jahres leitet er zudem den Ortsverband der Partei als Vorsitzender.
Geboren wird Diener 1993 in Gummersbach, am damaligen Grotenbach-Gymnasium macht er sein Abitur, bei der Stadt Köln absolviert er ab 2012 ein Duales Studium und wird Beamter im gehobenen, nicht technischen Dienst. Heute arbeitet er im Büro der (parteilosen) Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Nach dem Politik-Unterricht in der Schule gefällt es mir heute, in einem höchstpolitischen Umfeld zu arbeiten – wenig ist politischer als ein Job in einer großen Kommunalverwaltung, denn dort hat jeder ein Parteibuch.“ Mit 43 Ja-Stimmen (bei einem Gegenvotum und einer Enthaltung) haben Oberbergs Liberale Sebastian Diener im Dezember zu ihrem Kandidaten für Berlin gekürt.
„Als der Kreisverband fragte, ob ich das machen möchte, musste ich erstmal drüber schlafen“, verrät der FDP-Mann. „Aber jemand muss Verantwortung übernehmen – warum also nicht ich?“ Dieners politisches Denken beginnt in Kindertagen – und auf dem Fernsehsofa. „Mit meinen Eltern habe ich die Tagesschau geschaut. Natürlich ging's mir als Kind noch vor allem darum, noch 15 Minuten länger aufbleiben zu dürfen.“ Doch mit wachsendem Alter habe er verstanden, um was es in den Nachrichten geht. „Damit wuchs mein Interesse an der Politik.“
Auch während des Studiums in Köln bleibt Sebastian Diener dem Oberbergischen treu
Während des Studiums in Köln und auch mit dem Beginn der Arbeit dort bleibt Diener in Oberberg, 2017 zieht er allerdings in die Marktstadt. „Damals kam man von Waldbröl mit dem Nahverkehr besser nach Köln als von Gummersbach.“ Aber das sei nicht der einzige Grund für den Umzug gewesen: „Ich liebe das Ländliche, auch sind fast alle meine Freunde in der Nähe. Außerdem bin ich ein absoluter Familienmensch.“ Trotz der Leidenschaft fürs Grüne hat sich Diener für eine Wohnung mitten im Waldbröler Zentrum entschieden.
So hat er am Wahltag, 23. Februar, ein Problem: Dann nämlich schlängelt sich der Sonntagszug der Waldbröler Karnevalsgesellschaft durch die Marktstadt und kommt auch an Dieners Haus vorbei. „Und auf meiner Terrasse steigt immer eine Karnevalsparty.“ Dieners Plan: Wählen gehen, Umzug gucken, am späten Nachmittag zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse ins Gummersbacher Kreishaus düsen, schließlich zurück nach Waldbröl sausen. „Und hoffen, dass ich zu Hause noch ein, zwei Stündchen kräftig mitfeiern kann.“
Seine Freizeit verbringt der Ledige gern in Gesellschaft, er spielt Fußball, fährt zu Eishockey-Spielen der Kölner Haie. „Der Sommer gehört indes dem Football“, ergänzt Diener. Greift er zu einem Buch, sei es meist ein Fantasy-Roman, „um mal in eine andere Welt zu entfliehen“. Ablenkung finde er auch bei Touren und Kurztrips. Und bringt ihn die Wahl in die Hauptstadt, möchte er dort Politik machen fürs Ländliche: „Die Verkehrspolitik etwa wird immer aus der Großstadtperspektive diskutiert“, urteilt Sebastian Diener. „Die meisten Menschen in Deutschland leben aber in ländlichen Regionen.“
Die Kandidaten im Podcast
Oberbergs Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 stellen wir in Video und Ton gemeinsam mit Radio Berg vor. Die Radio-Kollegen haben für jeden Kandidaten eine Podcast-Folge ins Internet gestellt, die hier zu finden ist.