Goldhochzeit in WaldbrölWege des Brautpaars trennten sich nach der Trauung
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Rölefeld – Schüchtern war Günter Horn aus Grünenbach nun wirklich nicht, als er sich im Juli 1966 beim Sportfest in Brüchermühle einfach mit an den Tisch setzte, an dem schon Erika mit ihrer Familie Platz genommen hatte. Der junge Mann hatte Erika an der Getränketheke angesprochen, blieb den Rest des Abends und letztlich dann auch ihr ganzes Leben an ihrer Seite.
Liebe auf den ersten Blick sei es nicht gewesen, gibt Erika Horn lachend zu. Aber ein kontinuierliches Zusammenwachsen: „Heute möchte ich keine Minute mehr ohne Günter sein. Er ist mein Beschützer und gibt mir Kraft durch seinen Optimismus.“
Weil das mit dem Zusammenwachsen schon zu Beginn ihrer Beziehung gut funktionierte, kamen Günter und Erika Horn auch ohne expliziten Heiratsantrag aus. „Wir haben das 1971 gemeinsam entschieden und uns verlobt“, erinnert sich Günter Horn. Die Hochzeit folgte am 19. Mai 1972 auf dem Denklinger Standesamt und nach den Gratulationen gingen die frisch Vermählten sofort wieder auseinander. Schmunzelnd berichtet Erika Horn, dass sie erst nach der kirchlichen Trauung am 14. Juli 1972 in der evangelischen Kirche Denklingen ihre gemeinsame Wohnung in Oberwiehl beziehen durften: „Die Kirche als Hochzeitsdatum zählte. Es ging damals in unseren Familien etwas strenger zu.“
In Oberwiehl genossen die Eheleute es, in einer alten Villa zu leben und den großen Garten zu pflegen. Günter Horns Zustellbezirk als Postbeamter war um die Ecke und auch Erika Horn, gelernte Einzelhandelskauffrau, fand Arbeit bei einem Steuerberater. Die Familie vergrößerte sich schließlich im Laufe der Jahre um die Kinder Natascha und Patrick, die ihrerseits dafür sorgten, dass die stolzen Großeltern heute Teil einer munteren Patchworkfamilie mit sieben Enkeln und dem ersten Urenkelkind sind. Und mittendrin holt sich der quirlige Mischlingsrüde Tommy seine Streicheleinheiten, denn das Leben mit Vierbeiner macht die Eheleute „einfach total glücklich“.
Familie und Freundschaften pflegen
Auf ihrem Trike allerdings saßen sie zu zweit, ohne „Kind und Kegel“, um die Gegenden an Rhein und Mosel zu erkunden. Viele Jahre lang war Günter Horn zudem Mitglied des Skatclubs „Herzkönig“, dem einige seiner Jugendfreunde und sein Bruder angehörten, während Erika Horns Herz für ihren Garten schlug.
Wichtig ist den Jubilaren nach wie vor nicht nur der enge Zusammenhalt der Familie, sondern auch die regelmäßige Pflege ihrer Freundschaften. Seit zwölf Jahren lebt das Paar nun in Rölefeld und erfreut sich am Weitblick vom Balkon aus und an der Muße des Ruhestandes. Günter Horn ist überzeugt: „Wer so herrlich wohnt, der muss nicht wegfahren.“