„Das große Backen“ auf Sat.1Waldbrölerin will mit köstlichen Kunstwerken überzeugen
Eichen – Fatmanur Kilic ist aufgeregt. Sehr aufgeregt. Diesmal knetet die 25-Jährige keinen Teig, sondern ihre Finger. Und längst zählt sie schon die Stunden. Denn wenn am Sonntag auf Sat.1 um 17.40 Uhr eine neue Staffel des Wettbewerbs „Das große Backen“ in der Profi-Edition anbricht, dann sehen nicht nur strenge Juroren der Konditorin aus Waldbröl-Eichen auf die Finger, sondern ganz Fernseh-Deutschland kann zuschauen. In ihrer kleinen Wohnung wird’s eng: „Die ganze Familie kommt zum Gucken“, verrät Fatmanur Kilic und freut sich.
Zwei Wochen hat die Eichenerin in Berlin und dort in einem Studio verbracht, um mit ihrer Backpartnerin Nicole Tschürtz als Team „Grün“ echte Kunstwerke aufs Blech zu zaubern. Das war im vergangenen Januar. Wie sich das Gespann geschlagen hat, ist natürlich streng geheim. Das wird spätestens beim Finale dieser vierten Staffel am 15. Mai gelüftet.
In der Backszene aber ist Fatmanur Kilic schon lange keine Unbekannte mehr: Die Konditorin und Geschäftsführerin eines jungen Internetshops für Backbedarf hat bei Instagram mehr als 233.000 Follower, bei Tik-Tok folgen ihr sogar mehr als 865 000 Menschen. „kilic_story“ heißen ihre Accounts.
An der Millionen-Grenze
„Ich hoffe, dass ich bald die Millionen-Grenze bei Tik-Tok knacke“, sagt Fatmanur Kilic. Vor bald sechs Jahren ist sie der Liebe wegen in die Heimatstadt ihres Ehemannes Ferhat gezogen. Die Geburt von Tochter Asena-Yüsra vor drei Jahren ist eine weitere große Wende im Leben der heute 25-Jährigen, eine Wickeltorte eine andere. Fatmanur Kilic erklärt: „Das ist ein Schichtkuchen – ich habe mich einfach mal mit dem Handy bei der Arbeit an einem solchen Kuchen gefilmt und habe das dann gepostet.“ Diese Aufnahmen gefallen dem virtuellen Publikum so sehr, dass der Neu-Eichenerin schnell klar ist: Es darf ein bisschen mehr sein. „Also habe ich weitergemacht und die Community wächst seither.“ Meist serviert die junge Frau mit türkischen Wurzeln deutsche und internationale Spezialitäten. „Türkische Sachen sind dafür leider zu kompliziert“, bedauert Fatmanur Kilic. „Und ich liebe einfache, schnelle Kuchen.“ Aber was aus ihrer Küche und dem Ofen kommt, das essen weder sie noch ihr Mann und ihr Kind. „Das alles geht an die Familie, die Freunde, die Nachbarn, Ferhats Arbeitskollegen.“
Vom Backen fasziniert
Ihre Ausbildung hat Fatmanur Kilic in Herrenberg bei Tübingen absolviert. „Ich liebe meinen Beruf – und ich liebe es zu arbeiten“, erklärt die 25-Jährige, warum sie sich nach der Geburt von Asena-Yüsra nur eine kleine Auszeit gegönnt hat. Was aber fasziniert sie am Backen? Die Antwort kommt prompt: „Man stellt etwas her, das man nicht nur sehen kann. Man sieht ein Produkt, für das man vielleicht auch Lob bekommt.“
„Das große Backen – Die Profis“
Seit 2013 schon treten bei Sat.1 Hobbybäckerinnen und Freizeitbäcker gegeneinander an und stellen sich, seit 2014 von Enie van de Meiklokjes moderiert, verschiedensten Herausforderungen am Ofen. In diesem Jahr geht „Das große Backen“ in seine zehnte Staffel. Seit 2019 dürfen auch Profis mitmengen und sich in jeweils vier Ausstrahlungen mit Kuchen und Torten messen.
Das tun sie vor den strengen Blicken der „Motivtorten-Königin“ (Sat.1) und Schokoladen-Somelière Bettina Schliephake-Burchardt und von Christian Hümbs, mehrfacher Patissier des Jahres. In der Profi-Edition steht ihnen mit Günther Koerffer der Hofkonditor des schwedischen Königshauses und der Präsident der europäischen Bäcker- und Konditorenvereinigung zur Seite.
Sechs Profi-Teams gehen ins Rennen. Mit Fatmanur Kilic tritt die 37 Jahre alte Konditormeisterin Nicole Tschürtz aus Helmstadt-Bargen an, sie ist eine Firmenkollegin der Eichenerin. Staffelstart ist am Sonntag, 17.40 Uhr. (höh)
So ist’s auch am Set gewesen. Vor einem Jahr hat sich Fatmanur Kilic schon einmal für „Das groß Backen“ beworben, doch das sei im Sande verlaufen. „Plötzlich aber meldete sich die Produktionsfirma und fragte, ob ich noch Interesse hätte.“ Sie hatte. Und mit den anderen Teams steht sie heute noch in Kontakt, „täglich sogar – tolle Menschen, eine tolle Crew“.
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An die Drehtage in Berlin erinnert sie sich nicht nur deswegen sehr gerne, sondern auch, weil sie in der Hauptstadt viel gelernt habe. „Ich bin selbstbewusster geworden“, sagt Fatmanur Kilic. „Zwar bin ich es gewöhnt, dass mir eine Kamera bei der Arbeit zusieht“, blickt die Waldbrölerin zurück. „Aber in Berlin waren das so viele Kameras.“ Den Stress vermisst sie indes nicht: „Das war echt sportlich. Da war ein Riesendruck, der Stress war gewaltig – da arbeite ich lieber gemütlich.“
Dennoch, so viel verrät Fatmanur Kilic dann doch, habe sie ihre persönlichen Ziele zumindest erreicht.