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Oberbergischer KreisMartinszüge oft noch unklar – Respekt vor schwieriger Kontrolle

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Große Martinsumzüge wie in den Jahren zuvor wird es im Oberbergischen wegen Corona wohl weiterhin nicht geben.

Oberberg – Wie wird das Martinsfest im Oberbergischen in diesem Jahr aussehen? Die Unsicherheit ist groß. „Das Thema Martinsfest ist ein sensibles Thema. Da, wo wir als katholische Kirche beteiligt sind, sind wir noch zurückhaltend“, berichtet Pfarrer Christoph Bersch, Kreisdechant der katholischen Pfarrgemeinschaft Oberberg-Mitte. Feste und Umzüge, an denen die Katholische Kirche beteiligt sei, werden in diesem Jahr hauptsächlich intern in den acht Kindertagesstätten der Pfarrgemeinschaft veranstaltet, die sich in der Trägerschaft der Katholischen Kirche befinden.

„Die Erzieherinnen und Erzieher haben sich bereits erste Konzepte überlegt. Die Kinder werden Laternen basteln und im kleinen Kreis ein Fest auf dem Kindergartengelände veranstalten“, berichtet Bersch. Auch die Martinsgottesdienste finden in den Kitas statt – teils nach Gruppen getrennt. Viele Pläne sind aber auch in den Kitas noch schwammig und nicht in Stein gemeißelt. Während die Erzieherinnen in der Kita Unter’m Regenbogen in Eckenhagen noch überlegen, ob mit oder ohne Eltern gefeiert wird und wie die 3G-Regel bestmöglich umsetzbar ist, stehen in der Kita St. Raphael in Gummersbach bereits die Pläne. „Die Kinder sind schon fleißig am Laternen basteln und üben die Martinslieder“, berichtet Kita-Leiterin Anette Kühr.

Sorge um Einhaltung der Hygienemaßnahmen

In den Jahren zuvor habe sich die Kita immer dem großen Umzug der Gummersbacher Grundschule angeschlossen, doch nach einer Sitzung der Verantwortlichen mit dem Gesundheitsamt sei die Sorge, die Hygienemaßnahmen nicht einhalten zu können, zu groß gewesen, und der Zug wurde abgesagt, weiß Kühr. Zumindest einen kleinen Umzug möchte die Kita zum Seniorenheim veranstalten. In sicherem Abstand werden die Kinder vor den Fenstern Martinslieder singen. „Das passt auch thematisch gut zum Martinsfest, bei dem es ja auch darum geht, anderen eine Freude zu schenken“, sagt Kühr.

Einen größeren Umzug soll es dagegen in Dieringhausen geben, an dem auch die katholische Kirchengemeinde beteiligt ist. „Der Zug wird von einer Gruppe des Ortsvereins organisiert, mit der wir kooperieren“, so Pfarrer Christoph Bersch. Unter Berücksichtigung der Corona-Regeln hätten die Verantwortlichen die Planung gestartet und schauen, was möglich ist. Beim Ordnungsamt angemeldet ist der Zug bereits, bestätigt Siegfried Frank, Sprecher der Stadt Gummersbach. Unter Einhaltung der 3G-Regel findet vorab ein Gottesdienst in der katholischen Kirche in Dieringhausen statt. Ebenfalls unter 3G stattfinden soll der Umzug durch das LVR-Freilichtmuseum in Lindlar.

„Je größer der Umzug, desto schwieriger die Kontrolle“

Dass die Einhaltung dieser Regel beim Umzug selbst nur schwer zu kontrollieren ist, weiß auch Bersch. „Je größer der Umzug, desto schwieriger ist die Kontrolle. Wir haben da eine besondere Fürsorge“, betont er. Das ist auch der Grund, warum in vielen oberbergischen Kommunen noch Zurückhaltung herrscht. In Engelskirchen wurde bisher kein Zug beim Ordnungsamt angemeldet. „Dafür ist es noch zu früh, denn wer weiß, was in einem Monat ist“, sagt Lothar-Pierre Adorjan von der Gemeinde Engelskirchen.

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Dem stimmt auch Torsten Rohmann von der Gemeinde Marienheide zu: „Nachgefragt wurde schon, aber wir haben geraten, bis nach den Herbstferien abzuwarten. Die Schutzverordnung wird im November eine neue sein. Man sollte dann nochmal genauer auf die neuen Vorgaben des Landes schauen und sich Gedanken machen, ob sich ein Umzug realisieren lässt.“

Die Stadt Gummersbach tauscht sich heute zum ersten Mal mit der Polizei aus, so Siegfried Frank. „Wir bitten darum, dass jeder Umzug angemeldet wird, damit wir prüfen können, ob die Umsetzung möglich ist und inwiefern das Ordnungsamt oder die Polizei den Zug begleiten können.“