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Nach der KommunalwahlFragen und Antworten zum Ergebnis in Oberberg

Lesezeit 3 Minuten

Auf den Bildschirmen zeichnete sich früh ab, dass die Christdemokraten wieder fast aller Direktmandate holen würden.

  1. Bei der Kommunalwahl in Oberberg zeichnete sich der Trend in Richtung Grüne und CDU ab.
  2. Ob das auch zu einer Koalition führt, will der CDU-Kreisvorsitzende noch nicht beantworten.
  3. Wir haben die Antworten auf weitere Fragen nach den Ergebnissen der Kommunalwahl zusammengefasst.

Oberberg – Das Ergebnis der Kommunalwahl im Oberbergischen ist da, aber viele Fragen sind noch offen. Hier die Antworten auf einige davon.

Wie Schwarz-Grün wird Oberberg?

„Der Wähler hat gesprochen – und das heißt, dass es in Oberberg sehr viel schwarz und sehr viel grün gibt. Das ist einfach Fakt“, sagt der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Carsten Brodesser. Ob das auch zu Koalitionen führt, da will er sich nicht festlegen: „Was den Kreistag betrifft, ist das aber ohnehin nicht meine Aufgabe, sondern die unsere Fraktionsvorsitzenden Michael Stefer.“ Dass sich die Protagonisten von CDU und Grünen für eine Zusammenarbeit zu fremd sein könnten, sieht Brodesser nicht als Hindernis: „Es geht um die Sache. Das Klimathema bleibt, und es beschäftigt uns alle.“

Wie mächtig werden die Grünen jetzt?

„Ja, wir werden mehr Gewicht haben“, sagt Kreissprecher Marc Zimmermann. Ob und wie genau sich das in politischen Mehrheiten widerspiegele, „müssen wir von Kommune zu Kommune sehen“.

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Auf jeden Fall will Zimmermann aber die anderen, grüner gewordenen Parteien beim Wort nehmen: „Wir werden das einfordern, was sie im Wahlkampf versprochen haben.“ Kuno – das Kreisprojekt Klima, Umwelt, Natur Oberberg – sei zum Beispiel ein schöner Anfang: „Aber da muss mehr kommen.“

Wieso sind die Räte so groß geworden?

Größer werdende Parlamente, wie sie gerade wieder den Bundestag beschäftigen, sind jetzt auch ein Thema in Räten und im Kreistag.

Der neue Kreistag

Der Kreistag wächst von 58 auf 64 Sitze:CDU: Ralf Siepermann, Lukas Miebach, Jürgen Kleine, Harald Langusch, Dirk Helmenstein, Volker Kranenberg, Jürgen Marquardt, Monika Biesenbach, Pascal Ullrich, Willi Schmitz, Gerd Werner, Birgit Hillrichs, Thomas Jüngst, Gisa Hauschildt, Klaus Jehnes, Christoph Schlüter, Rolf Schulte, Axel Osterberg, Otto Christian Engelbertz, Helmut Rafalski, Eberhard Weber, Marc Becker, Moritz Müller, Margit Ahus, Michael Stefer.

SPD: Friedhelm Julius Beucher, Wolfgang Brelöhr, Ralf Wurth, Ursula Mahler, Thorsten Konzelmann, Heidrun Schmeis-Noack, Tobias Schneider, Nahed Stark, Monika Bourtscheidt, Christoph Hastenrath, Birgi Meckel, Regine Gembler, Sven Lichtmann, Marlies Schirp.

Grüne: Andrea Saynisch, Dr. Ralph Krolewski, Christine Brach, Kim Schröter, Bernadette Reinery-Hausmann, Sebastian Schäfer, Marie Brück, Henrik Köstering, Sabine Grützmacher, Egbert Sabelek, Elke Zakaria.

FDP: Reinhold Müller, Ina Albowitz-Freytag, Dr. Friedrich Wilke, Karin Wroblowski.

AfD: Bernd Rummler, Udo Schäfer, Dietmar Rekowski, Markus Lietza.

Linke: Jan Köstering, Heidi Mehlhorn.

UWG: Harald Koppelberg, Jürgen Poschner, Klaus Solbach.

FWO/DU: Paul Giebeler.

In Wiehl, Waldbröl und Radevormwald gibt es acht Ratsmitglieder mehr, der Kreistag wächst noch mal um sechs Sitze. Eine Folge von vielen Direktmandaten für eine Partei (CDU) trotz vergleichsweise niedrigerem Stimmenanteil. „Die Sitze für die anderen werden ausgeglichen, bis die Direktmandate wieder im richtigen Verhältnis zum Stimmenanteil der CDU stehen“, erklärt Kreiswahlleiter Klaus Grootens.

Warum war die AfD in ihrer Hochburg Maibuche nicht für den Rat wählbar?

In Waldbröl habe die Partei, die anderswo erstmals zur Ratswahl antrat, keine Gruppe vor Ort zusammenbekommen, sagt Kreissprecher Bernd Rummler. „Wir brauchen die richtigen Leute, wenn wir konstruktive Politik machen wollen.“ Dafür habe die Partei in Waldbröl bei der Kreistagswahl Federn lassen müssen: Statt 12,6 Prozent bei der Europawahl waren es nur noch knapp 7,4 Prozent. In Maibuche fiel die AfD von 42,6 Prozent bei der Europawahl auf 22,2 Prozent.

Dass die AfD bei der Auswahl ihrer Kandidaten andernorts nicht wählerisch gewesen sei, wollte Rummler nicht gelten lassen. Sowohl bei Reinhard Birker (Ex-Linke) in Gummersbach als auch bei Udo Schäfer (Ex-Pro-NRW) aus Radevormwald für den Kreistag sei intensiv geprüft worden, „ob sie zu uns passen“. Und das sei bei beiden der Fall.