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Der VW Amarok kommtNeues Notarzteinsatzfahrzeug für den Oberberger Rettungsdienst

Lesezeit 3 Minuten

Da kommt Oberbergs neuer „Lebensretter“ angefahren: Der Prototyp des zum NEF umgerüsteten VW Amarok wurde am Notfallzentrum in Kotthausen vorgestellt. Er ist beladen mit modernster Funk- und Medizintechnik, und die Besatzung hat jetzt mehr Platz.

Oberberg – Zehn Jahre war der VW Touareg als Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) auf Oberbergs Straßen unterwegs. Am Montag wurde sein Nachfolger vorgestellt: der Amarok, ebenfalls aus dem Haus Volkswagen. Wie sein Vorgänger ist er voll beladen gut drei Tonnen schwer und fährt permanent mit Allrad-Antrieb. Er hat mit 258 PS nur sieben Pferdestärken weniger, aber vor allem hat er eines: mehr Platz.

Im Laufe seiner zehn Einsatzjahre wurde der Touareg mit immer mehr Material für Notfalleinsätze bis unters Dach vollgestopft. Das war nicht nur unhandlich für die, die mit den Gerätschaften arbeiten mussten, sondern wurde zunehmend zu einem Sicherheitsproblem, denn Einsatzfahrten sind immer auch mit einem erhöhten Unfallrisiko verbunden.

Auto als Ausbildungsstätte

Zudem werden die Autos auch zur Ausbildung des Notarzt-Nachwuchses genutzt. Neben der Stammbesatzung von Rettungsassistent oder Rettungssanitäter und dem Arzt fährt dann also noch ein weiterer Passagier mit. Landrat Jochen Hagt fasste die Situation im Auto bei der Vorstellung gestern so zusammen: „Es ist verdammt eng.“

Im Amarok sind Mensch und Material nun getrennt untergebracht – die Passagiere im Fahrgastraum, Geräte und Material im Kofferaufbau auf der Ladefläche dahinter. An Bord, sagt Dr. Ralf Mühlenhaus, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, haben die NEF alles Notwendige für jeden Notfall – egal, ob internistisch, neurologisch, unfallchirurgisch oder für eine Geburt.

Der Amarok hat sprichwörtlich noch Luft nach oben. Bei weiteren Auflagen oder Vorschriften für die Ausstattung von Notarzteinsatzfahrzeugen kann die Zuladung bis auf ein Gesamtgewicht von 3500 Kilogramm erhöht werden.

Zwei Jahre hat es gedauert, den Amarok-Aufbau so zu designen, dass er für den oberbergischen Rettungsdienst passt. Betraut damit waren Jan Mießner und Kolja Sülzer. Die konnten den Wagen jüngst sogar auf der Fachmesse Rettmobil vorstellen. Das Interesse der Besucher sei enorm gewesen, sagen sie.

Sechs NEF sind derzeit in Oberberg rund um die Uhr im Einsatz. Der Prototyp des Amarok soll jetzt an allen Standorten von seinen Nutzern auf Herz und Nieren getestet werden. Besteht er dien Test, werden die Touaregs sukzessive ausgetauscht werden. Das ist üblicherweise nach 200 000 Kilometern der Fall.

Das kann – etwa in Gummersbach – nach zwei Jahren der Fall sein. Wegen der langen Lieferzeiten des 130 000 Euro teuren Spezial-Amarok ist bis zur kompletten Umstellung aber – falls dringend erforderlich – der Kauf weiterer Touaregs denkbar.

Erster Standort Bergneustadt

Das neue Fahrzeug wird in Bergneustadt seinen ersten Standort bekommen. Samt Sanitäter und Notarzt wird er an der Feuerwache stationiert, kündigte Landrat Jochen Hagt gestern an. Er reagiert damit auf wiederholte Forderungen nach einer Verstärkung des Rettungsdienstes. Es sei aber nicht vorgesehen, den Wagen während der ganze sechsmonatigen Baustellenzeit dort zu belassen.

Man werde die Situation beobachten und dann reagieren, sagt Landrat Jochen Hagt. Fünf Rettungswagen im Umkreis von Bergneustadt seien genug, um die Notfallversorgung während der Baustellenzeit sicherzustellen. (kn)