Nümbrecht – Torsten Reisewitz hat kürzlich seinen Vertrag beim SSV Nümbrecht um ein Jahr verlängert und geht mit den Landesliga-Fußballern in seine siebte Spielzeit. Im Interview mit Thomas Giesen spricht der fast 49-Jährige über die Gründe, die ihn so lange im Verein halten und über zwischenzeitliche Abwanderungsgedanken.
Im Sommer gehen Sie in Ihre siebte Spielzeit mit dem SSV Nümbrecht. Was hält Sie so lange im Verein?
Das ist wie beim Esel, der die Möhre vor der Nase hat. Ich freue mich über das, was der Verein in den nächsten Jahren auf die Beine stellt. Es kommt eine neue Sportanlage und wir haben einen guten Nachwuchs. Aus der U19 werden wir Spieler hinzubekommen und zudem haben wir kaum Fluktuation im Kader. Wir haben ein gutes Fundament, um den Weg gemeinsam weiter zu gehen.
Manche Trainer sind der Meinung, dass man nach drei oder vier Jahren den Verein wechseln sollte, weil sich Ansprachen abnutzen und neuer Input gebraucht wird. Wie ist das bei Ihnen und den Nümbrechtern?
Das ist immer ein Thema. Mein erster Gang ist bei den Überlegungen immer der zu den Jungs. Da hat es keine Einwände gegeben. Mir ist es sehr wichtig, dass die Mannschaft mir positive Signale sendet und darüber habe ich mich sehr gefreut. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die beiden Pandemiejahre auch nicht so waren, wie die Jahre zuvor. Man hat sich seltener gesehen, weniger Spiele gehabt. Vielleicht hat es sich deshalb auch noch nicht so abgenutzt.
Bedeutet Ihre Zusage, dass Sie sich sicher sind, auch in der nächsten Saison noch in der Landesliga zu spielen und war das die Bedingung?
Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass die Qualität der Mannschaft gut genug ist, um weiter in der Landesliga zu spielen. Ich würde mich aber auch nicht vor der Verantwortung drücken, falls wir doch absteigen würden.
Man hörte aus Fußballkreisen, dass es mal konkrete Angebote anderer Vereine, auch von einem aktuellen Mittelrheinligisten, für Sie gegeben habe. Hatten Sie Abwanderungsgedanken?
Wir hatten beim SSV auch Zeiten, in denen elf Leute beim Training waren, kein Torhüter dabei. Das sind Phasen, in denen man natürlich Dinge in Frage stellt. Aber das hat sich sehr verändert. Wir trainieren aktuell mit 21 Mann. Das ist eine gute Grundlage für uns. Und wenn man irgendwelche Anfragen von Vereinen bekommt, die nicht wissen, wohin mit der Kohle, dann überlegt man auch mal kurz.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wie ist Ihre Zukunftsplanung? Wäre ein Engagement in einer höheren Liga noch einmal ein Ziel?
Der Gedanke ist, wie bei jedem Spieler auch, legitim. Es ja reizvoll, in der Mittelrheinliga gegen die ganzen Traditionsvereine spielen zu dürfen. Wenn ich mir es aussuchen könnte, würde ich es aber am liebsten mit dem SSV Nümbrecht schaffen. Ich fühle mich sehr wohl hier. Und außerdem könnte es ja sein, dass von den Traditionsvereinen zur nächsten Saison einige zu uns runter in die Landesliga kommen.