In Elsenroths Gewerbegebiet Alte Ziegelei hat die Brehmergroup eine neue Produktionsstätte eröffnet. Hochrangige Gäste kamen nach Nümbrecht.
Neuer StandortBrehmergroup weiht Produktionsstätte in Nümbrecht-Elsenroth ein
Im Elsenrother Gewerbegebiet Alte Ziegelei hat die Brehmergroup jüngst ihr neues „Mechatronic Manufacturing Center Oberberg“ eröffnet. Nach Nümbrecht eingeladen waren dazu rund 150 Gäste, darunter hochrangige Manager aus den Reihen der Großkunden, etwa BMW, KTM, MAN, Rheinmetall, Triumph und VW.
Die Gruppe umfasst die Bereiche Mechatronics, Classics und Innovations. Dahinter verbergen sich die Entwicklung, Konstruktion und Produktion mechatronischer und elektronischer Fahrzeugkomponenten sowie das Reverse Engineering historischer Bauteile. Forschungskooperationen mit einigen Universitäten, darunter der Gummersbacher Campus der TH Köln oder der niederländischen Hochschule in Arnhem-Nijmegen, ergänzen die Entwicklung.
Auch aus dem Ausland waren Gäste zu Einweihung nach Nümbrecht gekommen
Aus dem Nachbarland waren acht Studierende der Universität für angewandte Wissenschaft in Begleitung von Professor Dr. Peter Istha und Professorin Dr. Martine Warnar angereist und präsentierten die Entwicklungsstufen einer neuartigen Fernbedienung für Fahrzeugkipper, die sich auf Basis eines Smartphones, kombiniert mit einem kleinen Joystick, auch mit Handschuhen bedienen lässt.
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In seiner Ansprache betonte Thomas Brehmer, der das Unternehmen mit derzeit knapp 80 Mitarbeitern zusammen mit seiner Frau Anke vor 20 Jahren gegründet hat, einen bedeutsamen Aspekt der Firmenphilosophie: „Wir treffen alle Entscheidungen gemeinsam im Team.“ Sein Plan sei, weiterhin nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Allein seit der Eröffnung des „Mechatronic Engineering Centers Oberberg“ in Wiehl-Oberwiehl ziemlich genau vor einem Jahr seien neun neue Mitarbeitende eingestellt worden.
Der Bedarf an Expansionsflächen ist in der Gemeinde Nümbrecht groß
„Der Expansionsbedarf unserer Firmen ist so hoch, dass wir kaum nachkommen“, schilderte Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius. So seien nach dem Industriegebiet Gaderoth in den 1990er Jahren in diesem Jahrtausend Elsenroth I und Elsenroth II mit jeweils sechs bis acht Hektar Fläche entstanden, momentan sei Elsenroth III mit zehn Hektar im Aufbau. Redenius hob hervor, dass sich dort vor allem regionale Unternehmen ansiedelten. Er betonte den Willen zur Unterstützung durch die Gemeinde und wandte sich an Brehmer: „Wenn Sie auf dem Mond eine Firma aufmachen wollen, schaffen wir dafür die Infrastruktur.“
Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg, gratulierte zum Firmenjubiläum und erklärte, dass die Voraussetzung für den Erfolg einer Firma ihre Anpassungsfähigkeit und die Neugier auf die Zukunft sei: „Innovationsfähigkeit ist das, was den Mittelstand ausmacht.“ Er begrüßte die hohe Zahl von zehn Auszubildenden und acht Mitarbeitenden mit Ausbildungseignung im Unternehmen.
Zudem hielt Moritz Schmidt, Technischer Leiter des Unternehmens, einen Vortrag über die Herausforderungen an mechatronische Komponenten in einer rauen Umgebung, die zudem immer weiter miniaturisiert werden müssen. Dazu konnten sich die Gäste einen Einblick darüber verschaffen, wie die entwickelten Komponenten im akkreditierten Umweltsimulationslabor getestet werden. Dabei müssen sie nicht nur die Bestrahlung mit Staub oder Wasser überstehen, sondern werden auch in einem Klimaschrank bei unterschiedlichen Feuchtigkeitsbedingungen Temperaturen von minus 40 bis zu 160 Grad ausgesetzt und dabei zusätzlich von einer Vibrationsanlage kräftig durchgerüttelt.
Zahlen und Fakten
In der neuen Halle befinden sich 1200 Quadratmeter Büroflächen, 795 Quadratmeter Lager, 600 Quadratmeter für die Produktion und ein 325 Quadratmeter großes Labor. Das Unternehmen wurde 2003 von Anke und Thomas Brehmer in Fischbach gegründet. Der Umsatz 2022 lag bei rund 16 Millionen Euro, knapp ein Viertel davon im Bereich „Classics“. Die Firma betreut gut 280 Kunden in mehr als 30 Ländern. Für 2025 ist nahezu eine Verdopplung des Umsatzes auf 28 Millionen Euro angestrebt. Von den 76 Mitarbeitenden ist ein Drittel in der Entwicklung beschäftigt, gut 20 kümmern sich um Patente und Gebrauchsmuster.