Ein Feuer hat 1953 einen großen Schaden in der Morsbacher Basilika St. Gertrud angerichtet. Mitten im Unglück wurde eine Entdeckung gemacht.
Nach BrandVor 70 Jahren kam in der Morsbacher Basilika ein altes Krippenbild zum Vorschein
In der kommenden Silvesternacht jährt sich ein Krippenbrand in der Morsbacher Basilika St. Gertrud zum 70. Mal. Das Feuer von 1953 richtete großen Schaden an. Doch mitten im Unglück gab es eine Entdeckung, die Anlass zu Freude gab: Zutage kam damals ein Krippenbild, das unbekannte Künstler vor gut 800 Jahren in den Fresken des Gotteshauses hinterlassen hatten. Vor 70 Jahren, zum Weihnachten, zog die traditionelle Krippe in der Basilika erneut die Blicke der Morsbacher Gläubigen auf sich, das Jesuskind in der Krippe liegend, in der Obhut von Maria und Josef.
Diese Idylle aber fand in der Silvesternacht ein jähes Ende, als, vermutlich durch eine Kerze, die Krippe in Brand geriet. Danach bedeckte schwarzer Ruß die vormals weißgetünchten Wände des Kirchenschiffs, sie mussten gereinigt werden.
St. Gertrud Morsbach: Arbeit hinter dem Staubschutz
Während dieser Arbeiten kamen darunter alte Fresko-Malereien aus der Erbauungszeit der Basilika zum Vorschein, vermutlich aus der Zeit um 1260. Bei einer der freigelegten Szenen handelt es sich um die Darstellung einer Krippe: Diese zeigt die Geburt Jesu im Stall mit Ochse, Esel, zwei Weihnachtssternen und Engeln. Seitdem vergangenen Januar werden die Fresken im Chor der Basilika restauriert und konserviert.
Alles zum Thema Erzbistum Köln
- Veranstaltung in Köln Vom Missbrauch betroffene Menschen erzählen ihre Geschichte
- Gestiegene Baukosten Erzbistum Köln stellt Wohnbaupläne in Bad Honnef vorerst zurück
- Zehn-Jahr-Feier in Siegburg Erzbistum investiert 63,8 Millionen Euro in die Integration
- Kindesmissbrauch Erzbistum bestätigt – Straße in Waldbröl trägt noch Namen eines Täters
- Jubiläum Stommeln feierte den 50. Geburtstag der Öffentlichen Bücherei
- Kölner Bischof Wie kann Ökumene wieder lebendig werden, Herr Steinhäuser?
- Überraschend gute Zahlen Erzbistum Köln setzt trotz Überschuss auf Sparkurs
Damit ist die Kölner Diplom-Restauratorin Birgit Schwieder beauftragt. Sie arbeitet mit ihren Werkstattkolleginnen zurzeit hinter einer Staubschutz-Folienwand von einem raumfüllenden Baugerüst aus in einer Höhe von neun Metern. Die Restauratorinnen sind sicher, dass durch die Reinigung, Retuschen und farblichen Anpassungen die Malereien viel deutlicher sichtbar werden und sie durch konservatorische Maßnahmen in dieser Qualität für lange Zeit erhalten bleiben. Dazu zählt eben auch die Weihnachtsszene. Die Arbeiten, die das Erzbistum Köln und die Denkmalpflegebehörde genehmigt haben, dauern wohl weit bis in das Jahr 2024.
Die wertvollen, spätromanischen Fresken im Chor der Basilika sind im Übrigen mit ihren rund 800 Jahren die ältesten vorhandenen Kunstwerke im Oberbergischen, die von Menschenhand geschaffen wurden. Gut zu erkennen sind – neben dem Weihnachtsbild – auch heute noch die Apostel Petrus und Paulus in der Apsis.