Oberberg – Der nächste Startschuss ist gefallen: Der Nümbrechter Bildungscampus und das neue Wohnquartier am Bahnhof Morsbach haben jetzt den A-Stempel im Rahmen des Qualifizierungsverfahrens der Regionale 2025 erhalten. Darüber hinaus wurde auch eine Kooperation von Metabolon und Technischer Hochschule (TH) Köln mit dem Titel „Bergische Ressourcenschmiede“ als Weiterentwicklung der ehemaligen Deponie Leppe in Lindlar zum Forschungs- und Lernstandort in den A-Status versetzt.
Der Status heißt nichts anderes als: Die Projekte können umgesetzt werden. Insgesamt, so teilte die Regionale-Agentur nach einer Video-Konferenz mit den Landräten aus den drei an der Regionale beteiligten Kreisen Jochen Hagt, Stephan Santelmann und Sebastian Schuster mit, werden allein in diese drei Projekte inklusive Eigenanteile und privater Investitionen mehr als 40 Millionen Euro investiert. Zuvor waren in Oberberg bereits der Innovation Hub und die Altstadt Bergneustadt mit dem A-Stempel versehen worden.
„Damit haben wir einen wichtigen Zwischenschritt erreicht, der hoffentlich dazu führt, dass auch das Kommunalministerium die Förderung letztlich bewilligt“, freute sich Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius auf Nachfrage über den Stempel für das Projektmodul Gesunder Bildungscampus. Es ist in den noch größeren Nümbrechter Plänen allein mit förderfähigen Kosten von 13,3 Millionen Euro verbucht. 80 Prozent sollen gefördert werden, die übrigen 20 Prozent und den Rest der Baukosten von noch einmal 16,5 Millionen muss die Gemeinde selbst aufbringen.
Auch Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski freut sich über den A-Stempel – in seinem Fall für die Umnutzung brachliegender Flächen an der Wisser, in die inklusive privater Investitionen ebenfalls mehr als zehn Millionen Euro fließen sollen: „Das ist eine Bestätigung für ein besonderes Wohnbauprojekt.“ Nächster Schritt sei ein Investoren-Auswahlprozess. Morsbach hoffe, so möglichst schnell dringend benötigten Wohnraum im Wohnpark an der Wisser anbieten zu können. Beide Projekte – das in Nümbrecht und das in Morsbach – zeigten die Ausstrahlung der Regionale auch in die Fläche der drei Kreise, erklärten Regionale-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor und Oberbergs Landrat Jochen Hagt.
Für Hagt eine Selbstverständlichkeit: „Der Kreis hat 13 Kommunen und wir nehmen als Ganzes daran teil.“ Umnutzung von Flächen, sprich „Konversion“, sei ohnehin eines der großen Themen dieser Regionale, ergänzte Molitor. Und es müsse noch stärker bewusst werden, dass es dabei „längst nicht nur um die Steinmüllers und Zanders geht“ – um große Industrieareale in Zentren wie Gummersbach und Bergisch Gladbach also, die einer Nutzung zugeführt werden.
Insgesamt, so Molitor, gebe es aktuell 54 Projekte, die sich im Qualifizierungsprozess befinden: elf im A-Status, zehn im B-Status, 33 im C-Status. Am Ende, betonte er, gehe es aber nicht nur ums Geld. „Wir sind jetzt in einer Phase, in der wir auch klarmachen müssen, wo wir als Bergisches Rheinland hinwollen.“ Sechs Strategiepapiere, die jetzt veröffentlicht wurden und den Namen der Handlungsfelder „Wohnen und Leben“, „Fluss- und Talsperrenlandschaft“, „Ressourcenlandschaft“, „Arbeit und Innovation“, „Gesundheit“ und „Mobilität“ tragen, sollen diese Fragen in Politik und Gesellschaft tragen.
Wichtig, so die Landräte, sei die Gemeinsamkeit. Als Beispiel nannte Hagt ein Projekt wie die Mobilstationen an zentralen Punkten, wo man E-Bikes und E-Autos mieten oder Fahrräder abstellen können soll: „Das gibt es zuerst in Rhein-Berg geben, dann in Rhein-Sieg. Und später werden auch wir in Oberberg das machen.“