Die Ausflugsbahn war am Wochenende ohne die Dampflok „Waldbröl“ unterwegs. Die Passagiere hatten trotzdem Spaß.
EisenbahnDer Bergische Löwe brüllte in Dieringhausen diesmal leise

Ausnahmsweise von einer Diesellok wurde am Eröffnungswochenende der Ausflugszug „Bergischer Löwe“ gezogen.
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„Der Löwe brüllt wieder, nur etwas leiser“, scherzte Jörg Witt vom Team „Wagenpark“ der Interessengemeinschaft Bahnbetriebswerk (IG Bw) Dieringhausen am Sonntagvormittag auf dem Bahngelände. Diesmal musste die traditionelle Eröffnungsfahrt ohne die Dampflokomotive „Waldbröl“ stattfinden, da die Instandsetzungsarbeiten für die anstehende Hauptuntersuchung noch nicht abgeschlossen sind.
Stattdessen wurden die drei Personen- und der Packwagen von einer Diesellok DB 218 der Brohltalbahn nach Wiehl gezogen. Zugbegleiter Ullrich Menzl schilderte, dass letzterer durchaus genutzt werde: „Da haben wir Kinderwagen und Fahrräder drin.“ Ohne Dampf sei es aber nicht so schön, fand derweil Volker Hartung, Chefdirigent der Jungen Philharmonie aus Köln vor der Abfahrt.
Auch der Orient-Express ist ein Traum
Dennoch hatte er sich mit seiner Ehefrau zur Ostertour entschlossen. Schon im Alter von sechs Jahren sei er oft mit seiner Großmutter zum Bahnbetriebswerk in Nippes gegangen: „Seitdem bin ich eisenbahnverrückt.“ Ein großes Lob hat der 70-Jährige für die Gummersbacher: „Ich finde es toll, dass Ehrenamtler die Tradition pflegen.“ Sein Traumziel ist es, einmal mit dem Orient-Express zu fahren: „Aber zumindest spielen wir das im Orchester.“
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Andreas Voll, Eigentümer des Dieringhauser Eisenbahnmuseums, führte aus, dass für die Bremsen-Revision an der Dampflok die mechanischen Bremsen komplett zerlegt worden seien, die Bremssteuerteile seien zu einer Werkstatt der Deutschen Bahn geschickt worden. Zudem müssten die Achswellen und die Zugeinrichtung mit Ultraschall geprüft werden. Bei dieser Gelegenheit werde der Dampfkessel gleich mitkontrolliert und der Schornstein ausgetauscht: „Eigentlich wäre das erst im August fällig geworden, doch so ist es ein Aufwasch.“
Der Lok-Tüv dürfte in etwa zwei Monaten über die Bühne sein, doch sorgen bereiten Voll die jüngsten Entwicklungen bei der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE, wir berichteten): „Wenn die RSE nicht mehr als Betreiber funktioniert, darf nicht mehr durch das Wiehltal gefahren werden.“ Er hoffe allerdings, dass sich rechtzeitig ein neuer Betreiber für die Strecke findet.